
Bildquelle: Von Russia – Coat of arms of the Soviet Union (1923–1936).svg and various flags, including those at Hammer and sickle, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=473728
1. Die bolschewistische Partei und die Volksmassen
Im Buch „Das Sowjetland“ ist mehr, als einmal von der bolschewistischen Partei, ihrer Bedeutung im Leben des Volkes und des Sowjetstaates sowie von ihren Führern Lenin und Stalin gesprochen worden.

Unter den Bedingungen des Zarenregimes war die bolschewistische Partei eine kleine illegale, verfolgte Organisation, die insgesamt nur einige tausend Mitglieder zählte. Aber ihre Kräfte und ihr Einfluss im Lande wuchsen ständig und wuchsen auch später noch (Stand 1947 P.R.). Vor der Großen sozialistischen Oktoberrevolution zählte die Partei bereits 270 000 Mitglieder. In den Jahren des Bürgerkrieges, als das erbitterte Ringen um die Erhaltung und Festigung der Sowjetmacht im Gange war, hatte sich die Zahl der Parteimitglieder fas verdreifacht und 730 000 überstiegen. Vor dem Großen Vaterländischen Krieg (II. Weltkrieg P.R.) hatte die Partei 3 400 000 Mitglieder, Mitte 1945 – bereits 5 800 000 Mitglieder.
Diese Zahlen zeugen besser als alle Worte nicht nur von dem zahlenmäßigen Wachsen der Partei, sondern auch von ihrem wachsenden Einfluss unter den Volksmassen. Es ist bemerkenswert, dass in den für das Land schwersten Zeiten, wie zum Beispiel in den Jahren des Bürgerkrieges und während des Großen Vaterländischen Krieges, der Zustrom von Mitgliedern in die Partei nicht nur nicht nachließ, sondern sich im Gegenteil verstärkte. Das Vertrauen der Volksmassen wuchs.

Wie ist das zu erklären?
Die Volksmassen haben gesehen, dass die Bolschewiki sich stets tapfer und entschlossen zum Schutze der Arbeiter und Bauern einsetzen und einen unversöhnlichen Kampf gegen alle Feinde des Volkes führen. Die Bolschewiki enthüllten dem Volk die konterrevolutionären Pläne der Gutsbesitzer- und Kapitalistenparteien und entlarvten die volksfeindliche Politik der Zarenmacht und der bürgerlichen Regierung. Die Bolschewiki führten einen unversöhnlichen Kampf auch gegen die falschen „Volksfreunde“, die sich „Sozialisten“ nannten, in Wirklichkeit aber die Gutsbesitzer und Kapitalisten unterstützten.

Im Laufe vieler Jahre, an der Erfahrung von drei Revolutionen, haben die Arbeiter und Bauern gesehen, was die bürgerlichen und pseudosozialistischen Parteien wollen und wofür die bolschewistische Partei kämpft. Sie haben begriffen, dass nur die Partei der Bolschewiki die Freiheit und die Macht für die Werktätigen sowie ein glückliches Leben für das Volk erkämpfen wollte und diese auch wirklich erkämpft hatte. Alle übrigen Parteien hatten sich in den Augen der Volksmassen mit Schmach und Schande bedeckt und waren zusammen mit jenen Klassen, für deren Interessen sie sich einsetzten, zeitweilig abgetreten.

Im Sowjetland waren nur die beiden befreundeten Klassen: Arbeiter und Bauern übriggeblieben. „In der Sowjetunion“, sagte J.W. Stalin, „gibt es Raum für nur eine Partei, für die kommunistische Partei. In der Sowjetunion kann es nur eine Partei geben, die Partei der Kommunisten, die kühn und bis zum letzten die Interessen der Arbeiter und Bauern verteidigt.“

Das ist der Grund, weshalb die Bolschewiki zu der einzigen Partei im Lande geworden waren, die das volle Vertrauen und die Liebe der Volksmassen genoss. Das ist der Grund, weshalb Tausende der besten Menschen aus den Reihen der Arbeiter, Kollektivbauern, Intellektuellen, Soldaten und Kommandeure der Roten Armee in jenen Jahren, da dem Sowjetland tödliche Gefahr drohte, um Aufnahme in die Partei ersuchten.

In den Jahren der friedlichen Arbeit und in den Kriegsjahren, im Hinterland und an der Front sowie im Partisanenkampf zeigten die Kommunisten unvergessliche Beispiel an Opfergeist und Vaterlandstreue. Das Volk sah in der kommunistischen Partei seinen Führer und den Leiter des Sowjetstaates.

2. Wie leitete die Partei das Land?
Die leitende Stellung der Partei in der Sowjetunion war durch die Stalinsche Verfassung verankert. In dieser hieß es, dass die Kommunistische Partei der Sowjetunion (Bolschewiki) „den Vortrupp der Werktätigen in ihrem Kampf für die Festigung und Entwicklung des Sozialistischen Systems“ darstellt. In der Verfassung hieß es, dass die kommunistische Partei „den leitenden Kern aller Organisationen der Werktätigen, der gesellschaftlichen sowohl wie der staatlichen bildet.“ J.W. Stalin nannte die Partei der Bolschewiki die führende und richtunggebende und organisierende Kraft des Sowjetstaates und des Sowjetvolkes.

Auf welche Weise führte die kommunistische Partei das Land?
In der Sowjetunion gab es viele verschiedene parteilose Organisationen der Werktätigen. Es waren die Sowjets – eine staatliche Organisation, die alle Sowjetbürger erfasste; die Gewerkschaften, die fast alle Arbeiter und Angestellten vereinigten; die genossenschaftliche-kollektivwirtschaftlichen Organisationen, die fast alle Bauern und Kleingewerbetreibenden vereinigte; die Jugendorganisationen, in denen Millionen der führenden Jugend von Stadt und Land zusammengeschlossen waren, sowie verschiedene kulturelle, wissenschaftliche, wehrsportliche, sportliche und andere gesellschaftliche Organisationen, die viele Mitglieder zählten.

Jede dieser Organisationen war auf ihrem Gebiet tätig. Sie alle dienten den Interessen der Werktätigen. Aber welche Organisation der Arbeiterklasse, der werktätigen Massen, gewährleistete eine gleichgerichtete Tätigkeit, eine einheitliche Führung aller Organisationen?

Eine solche zentrale leitende Organisation war die kommunistische Partei. Warum?
Die Partei vereinigte die fortgeschrittenen Menschen der Arbeiterklasse, der Bauernschaft und der Intelligenz. Sie war mit allen parteilosen Organisationen eng verbunden. Die Partei war die beste Schule, in der die Führer der werktätigen Massen ausgebildet und erzogen wurden, die imstande waren, die verschiedenen Organisationen zu leiten. Nach ihrer Erfahrung und ihrem Einfluss unter den Werktätigen war die Partei die einzige Organisation, die imstande war, für die Tätigkeit aller Organisationen eine gemeinsame Linie auszuarbeiten und die Gesamtführung des Kampfes der Werktätigen in ihren Händen zu konzentrieren. Dabei stützte sich auf die übrigen Organisationen als ihre Gehilfen, die sie mit den Massen verbanden.

Die Partei ersetzte keinesfalls irgendeine der parteilosen Organisationen. Die Parteiorgane befehligten nicht die parteilosen Organisationen und hatten nicht das Recht, von ihnen zu fordern, dass sie sich der Parteiführung unterstellen. Die Parteiorganisationen halfen den parteilosen Organisationen bei ihrer Arbeit. Die Kommunisten, die zu den Mitgliedern der parteilosen Organisationen zählten, erreichten als führende und einflussreiche Menschen durch ihre Überzeugungskraft, dass dies Organisationen der Partei folgten und deren Führung freiwillig akzeptierten.

Nehmen wir die Sowjets der Deputierten (Abgeordneten P.R.) der Werktätigen und die Obersten Sowjets als Beispiel. Das Volk wählte für die Sowjets seine besten Vertreter. Für die führenden Posten in den Sowjets stellte die Partei ihre Kandidaten auf. Und wenn die von der Partei aufgestellten Kandidaten in der Regel als Leiter der staatlichen Organe gewählt wurden, so erfolgte das aus dem Grund, weil diese Kandidaten bewährten, dem Volk ergebene Menschen waren.

Nehmen wir die Gewerkschaften und Kollektivwirtschaften. Die Mitglieder dieser Organisationen waren bei der Besetzung der leitenden Posten ehr wählerisch. Und wenn in den weitaus meisten Fällen Kommunisten gewählt wurden, so ist es dadurch zu erklären, dass sie das Vertrauen der Massen genossen.

Die parteilosen Bürger wählten nicht nur gemeinsam mit den Parteiangehörigen die Leiter der Sowjets, Gewerkschaften, der Kollektivwirtschaften usw., sondern kontrollierten auch deren Arbeit, darunter auch die Arbeit der Kommunisten. Sie nahmen die Berichte der Leiter entgegen, kritisierten ihre Fehler, schlugen Maßnahmen vor, um die Mängel ihrer Arbeit abzustellen, setzten auch manchmal den einen oder anderen Leiter von seinem Posten ab, wenn er mit seiner Arbeit nicht fertig wurde, und wählten an seine Stelle einen anderen.

J.W. Stalin lehrte: „Die Parteiangehörigen sollen sich von den Parteilosen nicht absondern, sich nicht in ihrem engen Parteigehäuse abkapseln, sich nicht mit ihrer Parteiangehörigkeit brüsten, sondern sie sollen auf die Stimme der Parteilosen hören, die Parteilosen nicht nur belehren, sondern auch bei ihnen lernen.“ (Allerdings hatte sich das später zum Schlechten geändert. Weniger die „kleinen“ Mitglieder, aber die Mehrheit der Funktionäre und Politiker sonderten sich von der Basis und der parteilosen Bevölkerung ab. Es entstand die abgehobene Schicht der Nomenklatura. Mit der Zeit war die Partei nicht mehr in der Lage die Arbeiterklasse zu vertreten. Natürlich gab es auch Politiker und hauptamtliche Funktionäre bis in die hohen Ämter hinauf, die guten Willens waren, hauptsächlich die Alten. Ebenso mag es Abgeordnete gegeben haben, die bis zum Ende das bestmögliche für ihre Leute tun wollten. Doch sie mussten sich den Gegebenheiten, heute würde man sagen den Sachzwängen, beugen. Es konnte sich der Verräter Gorbatschow an die Spitze schwingen, bzw. er wurde sogar gefördert. Ansonsten wäre ja seine Karriere nicht möglich gewesen. Mit den Schlagworten „Glasnost“ und „Perestroika“ und anderen Sprüchen hatte er die Bevölkerung und die Welt getäuscht. Während im eigenen Land Gorbatschow unbeliebt wurde, hatte er aber im Ausland hohes Ansehen. So konnte Gorbatschow sein verräterisches Werk vollenden und die Konterrevolution marschieren lassen. P.R.)

Die Partei handelte nach ihren Richtlinien. Hier eines der Beispiele. Im Donezbecken klappte es nicht mit der Kohleförderung. Die Frage wurde im Zentralkomitee der Partei mit den Leitern des Volkskommissariats für die Schwerindustrie beraten. Dreimal wurden Bestimmungen entworfen, die aber nicht zufriedenstellen konnten. Da wurden aus dem Donezbecken einige Arbeiter, einfache Wirtschaftler und Gewerkschaftsfunktionäre herangezogen. Drei Tage lang wurde mit ihnen beraten. (Das Wesen der Verbesserungsvorschläge haben sich sogar die Kapitalisten abgeguckt. Aber im Kapitalismus werden nur Verbesserungsvorschläge angenommen und umgesetzt, die den Kapitalisten Nutzen bringen. P.R.)

„Und wir alle, die Mitglieder des ZK“, sagte J.W. Stalin, „mussten zugeben, dass nur sie, diese gewöhnlichen Arbeiter, diese kleinen Leute, es vermocht hatten, uns zu einer richtigen Entscheidung zu verhelfen.“

So leitete die bolschewistische Partei den Sowjetstaat und das Volk. Die Partei brachte den Interessen und den Bedürfnissen der Werktätigen die größte Aufmerksamkeit entgegen. Sie bereicherte die Erfahrungen der Leiter, indem sie diese mit den Erfahrungen der Massen vereinigte, Darin bestand eine der Hauptbesonderheiten der bolschewistischen Führung des Staates und des Volkes. Dafür liebte und achtete seinerzeit das Sowjetvolk seine Partei.

3. Worin lag die Stärke der bolschewistischen Partei?
Die Stärke der bolschewistischen Partei beruhte vor allem auf ihrer fortschrittlichen revolutionären Theorie. Diese Theorie wurde auf Grundlage der Errungenschaften aller Wissenschaften und Erfahrungen der Arbeiterbewegung aller Länder von den großen Gelehrten und Führern der Arbeiterklasse Karl Marx und Friedrich Engels, die im vorvergangenen Jahrhundert lebten, geschaffen. Die Lehre von Marx und Engels wurde von W.I. Lenin und J.W. Stalin weiterentwickelt. (Nach Stalins Tod hat man seine Weiterentwicklung der Lehre von Marx und Engels auf den Müllhaufen der Geschichte geworfen. P.R.)

Diese Lehre ist der Schlüssel für alle Vorgänge in der Gesellschaft. Sie erklärt die Einrichtung der menschlichen Gesellschaft, die Teilung in Klassen und den Kampf zwischen den Klassen. Sie zeigt, was jede Klasse will und wonach sie strebt. Diese Lehre hilft der Partei, sich unter den jeweils gegebenen Bedingungen zurechtzufinden, den inneren Zusammenhang der Ereignisse zu begreifen und zu erkennen, wie und in welcher Richtung sich die Ereignisse entwickeln und dich in der Zukunft entwickeln müssen. Diese Lehre bietet die Möglichkeit, den Gang der Ereignisse vorauszusehen und folglich auch den Lauf der Ereignisse so zu lenken, wie das im Interesse der Volksmassen und des Sowjetstaates erforderlich war. (Das hat ja, nach Stalins Tod, bekanntlich nicht funktioniert. P.R.)

Die bolschewistische Partei war der bewusste Vortrupp der Arbeiterklasse und aller Werktätigen, der die große Kraft der revolutionären Theorie von Marx-Engels–Lenin–Stalin beherrschte. (Bekanntlich ist nach Stalins Tod ein Großteil verloren gegangen P.R.)

Die Stärke der bolschewistischen Partei beruhte auf ihrer Organisation. Lenin und Stalin maßen der Organisation der Arbeitermassen eine überaus große Bedeutung bei. Lenin schrieb über die Partei als die führende Schicht, den Vortrupp der Arbeiterklasse: „Die Stärke dieser Avantgarde beträgt das Zehn-, Hundert- und noch Mehrfache seiner zahlenmäßigen Stärke. Wie ist sowas möglich? Kann ein Hundert stärker sein als ein Tausend? Es kann stärker sein, und es ist stärker, wenn das Hundert organisiert ist. Die Organisation verzehnfacht die Kräfte.“
Dank der Organisation ihrer Reihen bestand die bolschewistische Partei die allerschwersten Prüfungen, die sie im Kampf gegen die Feinde des Volkes bestehen musste, und wurde mit den schwierigsten Aufgaben der Führung der Volksmassen und des Sowjetstaates sowohl in den Friedens- als auch Kriegszeiten fertig.

Als Mitglieder der Partei galten nur jene Arbeiter, Kollektivbauern und Intelligenzler, die das Parteiprogramm anerkannten, die Ansichten der Partei teilten, sich den Bestimmungen der Partei unterordneten und der Arbeit einer ihrer Organisationen teilnahmen. Wer als Mitglied in die Partei einzutreten wünschte, musste erst für die Dauer eines Jahres eine Anwärterschaft durchmachen.

Die Partei kämpfte stets unversöhnlich gegen jene, die es versucht haben, die Parteieinheit zu sprengen und innerhalb der Partei Gruppen zu bilden. Die Partei schloss solche Mitglieder als Helfershelfer des Klassenfeindes aus ihren Reihen aus. Die Partei forderte von allen ihrer Mitglieder allerstrengste Disziplin, das heißt unbedingte, genaue und rasche Erfüllung der Parteibestimmungen.

Ohne eine solche Disziplin hätte die Partei zu der Zeit, da sie eine illegale Organisation war, nicht bestehen und kämpfen können. Die Bedeutung der Disziplin war noch mehr gestiegen, als die Partei die Führung des Sowjetstaates übernahm. Lenin schrieb im Jahre 1920, dass die Sowjetmacht ohne allerstrengste, wahrhaft eiserne Disziplin in ihren Reihen sich keine zwei Monate und erst recht keine zweieinhalb Jahre gehalten hätte. Wie wichtig die allerstrengste Parteidisziplin ist, hatte der Große Vaterländische Krieg (II. Weltkrieg P.R.) gezeigt.

Die Partei duldete in ihren Reihen nicht den geringsten Verstoß gegen die Disziplin. Für Nichtausführung der Parteibestimmungen und für andere Vergehen wurden die Parteimitglieder zur Verantwortung gezogen, in ernsten Fällen – bis zum Ausschluss aus der Partei.

Die Partei erkannte jedoch keine „blinde Disziplin“, keine mechanische Unterordnung unter die Parteibeschlüsse an. Die Partei wollte, dass alle Mitglieder durchaus bewusst, nach ihrer Überzeugung handeln. Die bolschewistische Parteidisziplin beruhte darauf, dass die Mitglieder sich freiwillig der Partei unterordneten und ihrer Sache grenzenlos ergeben waren. Die Stärke und seinerzeitige Unbesiegbarkeit der bolschewistischen Partei beruhte auf ihrer damals unlösbaren Verbindung mit den Massen. Lenin und Stalin lehrten, dass die Partei, wenn sie ihre Verbindungen mit den Massen verliert oder auch nur vernachlässigt, das Vertrauen und die Unterstützung der Massen einbüßen und folglich unweigerlich zugrunde gehen wird. (Und es bekanntlich so gekommen. Der dämliche Spruch „Die Partei wird sich dabei was gedacht haben. “, machte die Runde an der Parteibasis, wenn Entscheidungen der Parteispitze in Frage gestellt wurden. Die Konterrevolution konnte marschieren und siegen. P.R.)

Die bolschewistische Partei ließ diese Anweisung nach dem Tod Stalins außer Acht. Zu Lebzeiten von Lenin und Stalin arbeiteten die Bolschewiki inmitten der Volksmassen. Sie wussten genau, was für das Volk lebenswichtig ist. Arbeiter, Kollektivbauern und Intellektuelle wandten sich in ihren Nöten, Anfragen und Vorschlägen an die Bolschewiki. Die Parteiorganisationen luden die Parteilosen ein, die an öffentlichen Parteiversammlungen zu beteiligen.

Die Partei war von Millionen aktiver parteiloser Helfer umgeben. Die Bolschewiki organisierten den Leninschen Kommunistischen Jugendverband der UdSSR, der an die Partei angeschlossen war. Der kommunistische Jugendverband war ein treuer, energischer Helfer der Partei bei ihrer Arbeit und leitete die Parteibeschlüsse an die Massen weiter. Der kommunistische Jugendverband erzog die Jugend im Geiste des Kommunismus. In den Tagen des Vaterländischen Krieges (II. Weltkrieg P.R.) bewiesen die Mitglieder des kommunistischen Jugendverbandes durch Heldentaten an der Front und durch aufopfernde Arbeit im Hinterland aufs Neue ihre Treue und Ergebenheit gegenüber der Partei von Lenin–Stalin und der sowjetischen Heimat.

Die Partei forderte, dass jedes ihrer Mitglieder in seiner Berufsarbeit, in der Aneignung der Technik seines Faches, in der ständigen Erhöhung seiner Qualifikation und seines Wissens, in der Wahrung der Arbeits- und Staatsdisziplin, in seinem ganzen Benehmen in der Gesellschaft und im Alltagsleben als Vorbild für die Massen dient.

Die bolschewistische Partei war durch ihren organisatorischen Aufbau stark. Die primären Parteiorganisationen in den Betrieben, Ämtern, in der Arme, in den Lehranstalten usw. stellten die Grundlage der Partei dar. Die Partei war jedoch nicht die einfache Summe ihrer primären Organisationen. Die Partei war eine einheitliche, die ganze Sowjetunion umfassende Organisation der Kommunisten mit unteren und höheren leitenden Organen, mit einer Unterordnung der Minderheit unter die Mehrheit. Ihre Beschlüsse waren für alle Parteimitglieder bindend. Das höchste Organ der primären Organisation stellte die allgemeine Versammlung ihrer Mitglieder dar. Das höchste Organ der Partei war der Allunions-Parteitag der KPdSU(B). In der Zeit zwischen den Parteitagen war die gesamte Arbeit der Partei durch das Zentralkomitee der KPdSU(B) geleitet. Alle leitenden Parteiorgane – vom Büro der primären Organisationen bist zum Zentralkomitee der Partei– waren in geheimer Abstimmung gewählt worden. Die Parteiorgane waren ihren Parteiorganisationen rechenschaftspflichtig. Die Beschlüsse der höheren Organe waren für die unteren unbedingt verbindlich.

Alle Parteimitglieder genossen das Recht einer freien sachlichen Erörterung der praktischen Fragen der Parteipolitik. Jeder Kommunist kann auf Mängel in der Arbeit der Parteiorganisation hinweisen und jeden Parteifunktionär sachlich kritisieren.

Die Partei zog auch die Parteilosen zur Erörterung praktischer Fragen ihrer Arbeit heran. Jeder Arbeiter, Angestellte und Kollektivbauer konnte in eine öffentliche Parteiversammlung oder in das Parteikomitee kommen und sagen, wo und was an der Arbeit der Parteiorganisation schlecht war.

Auf diese Weise waren beim organisatorischen Aufbau der Partei eine umfassende innerparteiliche Demokratie und Selbstständigkeit bei der Entscheidung lokaler Fragen mit der Unterordnung der niederen Organe unter die höheren sowie die Leitung der Partei aus einem einheitlichen Zentrum in Einklang gebracht. Ein solcher organisatorischer Aufbau trug dazu bei, dass die bolschewistische Partei, die den Sowjetstaat und das Sowjetvolk leitete, stellte eine der Hauptquellen der Stärke und Macht der Sowjetunion dar.

Der Partei hatte das Sowjetvolk zu verdanken, dass im Lande alle anderen Quellen der Stärke und Macht der Sowjetunion entstanden waren und erschlossen wurden: die sowjetische Gesellschaftsordnung; die sowjetische Staatsordnung; die moralisch-politische Einheit der Sowjetgesellschaft; die Freundschaft der Sowjetvölker; der glühende sowjetische Patriotismus.

Unter der Führung der kommunistischen Partei errang das Sowjetvolk zur damaligen Zeit einen vollen Sieg über seine Feinde und sicherte damit die Voraussetzung für eine weitere Blüte seines Landes.

Unter Führung der kommunistischen Partei und ihres großen Führers J. W. Stalin schritt die Sowjetunion neuen Erfolgen bei der Festigung der Macht des Sowjetstaates sowie bei der Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft zu Kommunismus entgegen. (Allerdings ist der Kommunismus ein Wolkenkuckucksheim geblieben. Nach Stalins Tod ging es langsam, aber stetig bergab. P.R.)


Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 3 aus dem Jahre 1947, Original-Autor W.A. Kapinskij, bearbeitet von Petra Reichel