Die Zerschmetterung der Hitlerarmee und des Hitlerstaates

1. Einfall der Sowjettruppen in Deutschland

Am 23. Oktober 1944 verkündete ein Artilleriesalut in Moskau der ganzen Welt, dass die Truppen der 3. Bjelorussischen Front und dem Befehl von Armeegeneral Tschernjachowskij bei der Offensive den deutschen Befestigungen an der Grenze Ostpreußens durchbrochen hätte und in Deutschland eingefallen seien.

2. Die Befreiung Polens

Anfang 1945 war der größere Teil Polens noch in den Händen des Feindes. Die Frontlinie verlief längs der Flüsse Narew und Weichsel. An ihren Ufern schufen die Deutschen eine starke Verteidigungsstellung. Auch das Gebiet zwischen der Weichsel und der Oder war mit Befestigungen gespickt, Hunderttausende von Einwohnern und Kriegsgefangenen wurden hier von den Hitlerleuten zum Bau von Befestigungsanlagen zusammengetrieben. Den Raum der Masurischen Seen in Ostpreußen umgürteten die Deutschen mit mächtigen Verteidigungsstellungen, wobei sie alles ausnutzten, was die deutschen Militärtechnik zu bieten hatte. Das deutsche Verteidigungssystem in Ostpreußen wurde von der Festungsstadt Königsberg (heute Kaliningrad P.R.) gekrönt.

Für die im Januar 1945 begonnene Offensive der Roten Armee hatte das sowjetische Oberkommando starke Kräfte und gewaltige Mengen an Kriegsmaterial zusammengezogen. Die Truppen griffen auf einer Front von 1200 km Länge an. Es entbrannten harte Kämpfe. Die Deutschen setzten gegen die Rote Armee die besten Truppen ein, die ihnen verblieben waren. Nicht wenige Divisionen wurden von der Westfront abgezogen.

Am 12. Januar begann die Offensive der Truppen der 1. Ukrainischen Front. Am 14. Januar traten die Truppen der 1., 2. Und 3. Bjelorussischen Front zum Angriff an, am 15. Januar die Truppen der 4. Ukrainischen Front. Die sowjetische Artillerie, Panzer und Luftwaffe vernichteten die deutschen Truppen und bahnten der Infanterie den Weg. Die Truppen der 1. Ukrainischen Front unter dem Befehl des Marschalls der Sowjetunion Konjew durchbrachen die deutschen Verteidigungsstellungen und nahmen eine Reihe großer polnischer Städte ein. Die Truppen der 1. Bejlosrussischen Front unter dem Befehl des Marschalls der Sowjetunion Shukow befreiten durch einen kombinierten Schlag vom Norden, Westen und Süden die Hauptstadt Polens – Warschau. Zusammen mit den Sowjettruppen nahmen die Truppen der 1. Polnischen Armee unter dem Befehl des Generals Poplawski am Sturm von Warschau teil.

Warschau war von den Deutschen bereits im Jahre 1939 erobert worden. Fünfeinhalb Jahre hatte es sich in den Händen der faschistischen Eindringlinge befunden. Die Deutschen hatten diese herrliche Stadt zerstört und Hunderttausende ihrer Einwohner ausgerottet. 

Die Truppen der 1. Bjelorussischen Front setzten den ungestümen Angriff nach dem Westen fort und nahmen im Kampf das größte Industriezentrum Polens, Lodz, sowie andere Städte ein. Bald darauf befreiten die Truppen der 1. Ukrainischen Front das Kohlerevier von Dabrowa mit seiner Hauptstadt Kattowice von den Deutschen. Die Sowjettruppen nahmen eine polnische Stadt nach der anderen ein. Die Säuberung ganz ganz Polens von den Eindringlingen näherte sich ihrem Ende.

Auch der Kampf um die Befreiung der Tschechoslowakei ging erfolgreich vor sich. Die Truppen der 4. Ukrainischen Front zerschlugen die Deutschen in den Karpaten. Auch die schweren Kampfbedingungen des Winters brachten die Offensive nicht zum Stillstand. Die Sowjettruppen erkletterten die Berghöhen, überquerten die eisfreien, stürmischen Bergflüsse, kämpften in den Wäldern und Bergschluchten und trieben die Deutschen immer weiter nach dem Westen zurück.

3. Die Krim-Konferenz der Häupter der alliierten Großmächte

Die Siege der Roten Armee und der Alliierten an der Westfront brachten Deutschland an den Rand der Katastrophe. Die Frage der endgültigen Zerschmetterung der deutsch – faschistischen Truppen wurde akut. Was sollte aus Deutschland nach seiner Kapitulation werden? Welche Politik sollte im befreiten Europa eingeschlagen werden? – Diese Fragen forderten eine Entscheidung.

Anfang Februar 1945 fand auf der Krim, im Livadija-Schloss bei Jalta, eine Konferenz der Häupter der drei alliierten Mächte – der Sowjetunion, der Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritanniens – statt.

Auf der Konferenz waren die Häupter der alliierten Großmächte – der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare der UdSSR, J.W. Stalin, der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Franklin D. Roosevelt, der Premierminister Großbritanniens, W. Churchill (nach dem Krieg spielte Churchill eine unrühmliche Rolle. „Wir haben das falsche Schwein geschlachtet.“  Er eröffnete den „Kalten Krieg“. Siehe Beiträge zu Churchill. P.R.), und Delegationen aller drei Regierungen anwesend. Das war eine wahrhaft historische Konferenz. Sie trat 14 Monate nach der Teheraner Konferenz der drei Mächte zusammen. In dieser Zeitspanne hat sich die Lage an den Kriegsfronten völlig geändert. Die Rote Armee im Osten und die alliierten Truppen vom Westen waren in Deutschland eingefallen. Der Feind befand sich zwischen zwei Fronten in der Zange.  Es begann die letzte, abschließende Etappe des Krieges.                                                                                                                       Die Konferenz arbeitete ein Programm für die nächsten Aktionen zur endgültigen Zerschmetterung des faschistischen Deutschlands aus. Es wurden die Pläne und Fristen zur Durchführung neuer, noch wuchtigere Schläge vereinbart, die von den verbündeten Armeen aus dem Osten, Westen, Norden und Süden gegen Deutschland geführt werden sollten.

Die Häupter der drei Großmächte kamen über die Grundsätze und Formen der Durchführung der bedingungslosen Kapitulation Nazideutschlands überein, wenn sein bewaffneter Widerstand endgültig gebrochen sein würde. „Unser unerschütterliches Ziel“, so hieß es in der Erklärung der Häupter der drei alliierten Mächte über die Ergebnisse der Konferenz, „ist die Vernichtung des deutschen Militarismus und Nazismus sowie die Schaffung einer Garantie, dass Deutschland niemals mehr im Stande sein wird, den Weltfrieden zu stören.“

Die Häupter der drei alliierten Mächte erklärten, dass die entschlossen seinen, die gesamten deutschen Streitkräfte zu entwaffnen und aufzulösen, den deutschen Generalstab, der mehr als einmal zu der Wiedergeburt des deutschen Militarismus beigetragen hatte, ein für allemal zu vernichten; die gesamte deutsche militärische Ausrüstung zu beschlagnahmen und zu vernichten; die gesamte deutsche Rüstungsindustrie, die zur Kriegsproduktion benutzt werden könnte, zu liquideren oder unter Kontrolle zu nehmen; alle Kriegsverbrecher einer gerechten und raschen Bestrafung zuzuführen und durch die Deutschen verursachten Zerstörungen eine Wiedergutmachung in natura zu entnehmen. Die faschistische Hitlerpartei sowie sämtliche Hitlerorganisationen und Einrichtungen aufzulösen – so beschloss die Konferenz.

Gleichzeitig erklärten die Häupter der drei alliierten Mächte, dass die Vernichtung des deutschen Volkes nicht zu ihren Zielen gehöre. Wenn der Nazismus und Militarismus ausgerottet sein werden, kann das deutsche Volk hoffen, eine würdige Existenz und einen Platz in der Gemeinschaft der Völker zu finden.

Die Krim-Konferenz nahm die „Deklaration über das befreite Europa“ an, die eine vereinbarte Politik der drei Mächte und gemeinsame Aktionen zur Lösung politischer und wirtschaftlicher Fragen des befreiten Europas entsprechend den demokratischen Grundsätzen vorsah.

Auf der Konferenz wurden auch eine Reihe anderer wichtiger Fragen beraten und Beschlüsse darüber angenommen.

Stalin, Churchill und Roosevelt erklärten, dass die Krim-Konferenz erneut ihre gemeinsame Entschlossenheit bestätigt habe, in der bevorstehenden Friedensperiode jene Einheit der Ziele und Handlungen zu erhalten und zu verstärken, die im gegenwärtigen Krieg den Sieg für die Vereinten Nationen (hier Anti-Hitler-Koalition P.R.)ermöglicht und zu einer nicht anzuzweifelnden Tatsache gemacht hat. Nur bei enger Zusammenarbeit und gegenseitigem Verständnis aller friedliebenden Völker kann ein Friede gewährleistet werden, „bei dem alle Menschen in allen Ländern ihr ganzes Leben frei von Furcht und Not leben könnten“.

Die Krim-Konferenz der Häupter der drei alliierten Mächte hatte eine überaus große Bedeutung: Sie festigte die Kampfgemeinschaft der Großmächte im Kampf um die endgültige Zerschmetterung des deutschen Faschismus und wies den Weg zur Schaffung eines dauerhaften Friedens nach Beendigung des Weltkrieges. (Auf lange Sicht gesehen ist die auf dieser Konferenz beschlossen friedliche Welt nicht zustande gekommen. P.R.)

4. Die Zerschmetterung des faschistischen Deutschlands

Die gegen den Westen vorrückende Rote Armee fegte bei ihrem Siegeszug aller Hindernisse hinweg.

Keine „Wälle“, keine gefährlichen und komplizierten Befestigungsanlagen, keine Seen und Sümpfe konnten den wuchtigen Marschschritt der durch Ostpreußen vorrückenden Sowjettruppen aufhalten.

In der zweiten Hälfte des Januars durchbrachen die Truppen der 2. Bjelorussischen Front unter dem Befehl des Marschalls Rokossowskij die stark befestigte deutsche Verteidigungsstellung und an der ostpreußischen Südgrenze und überschritten hier die Grenze. Unter den Schlägen der Sowjetkrieger fielen Tannenberg, Allenstein, Deutsch-Eylau und Dutzende anderer deutscher Städte.

Nachdem sie die Ostseeküste erreicht hatten, nahmen die Sowjettruppen die Stadt Köslin ein, setzten den ungestümen Angriff fort, brachen zur Küste der Danziger Bucht durch und schnitten auf diese Weise die gesamte deutsche Gruppe Ostpreußen von Mitteldeutschland ab. Es bildete sich ein weiter riesiger Kessel.

Die Truppen der 3. Bjelorussischen Front unter dem Befehl von Armeegeneral Tschernjachowskij nahmen in Ostpreußen Tilsit, Gumbinien und Insterburg ein. Im Zusammenwirken mit den Truppen Rokossowskijs durchbrachen sie Ende Januar die starken Feindstellungen im Raum der Masurischen Seen, die bei den Deutschen noch seit dem ersten Weltkrieg als unüberwindlich galten.

Unter dem Druck der Roten Armee wichen die Deutschen auf der ganzen Front zurück.

Am 21. Januar drangen die Truppen der 1. Ukrainischen Front unter dem Befehl des Marschalls Konjew in Schlesien ein und erreichten kurz darauf im Raum von Breslau die Oder. Die größten Zentren des schlesischen Industriegebietes -Oppel, Gleiwitz, Hindenburg und andere Städte – wurden eingenommen. Das war für das faschistische Deutschland ein überaus schwerer Schlag, da das schlesische Kohlenrevier nach dem Ruhrgebiet das größte Europas ist; hier waren überaus wichtige Hüttenbetriebe und Buntmetallwerke konzentriert.

Bald darauf wurde die Oder überquert.

Die Truppen der 1. Bjelorussischen Front unter dem Befehl des Marschalls Shukow überschritten die deutsche Grenze westlich von Posen und rückten kurz darauf, nachdem sie westlich und südwestlich von Posen vorgestoßen waren, in die Provinz Brandenburg ein.

In Ostpreußen wurde der Ring um die deutschen Truppen immer enger gezogen.

In Ostpreußen wurde der Befehlshaber der Truppen der 3. Bjelorussischen Front, Armeegeneral I.D. Tschernjachowskij, auf dem Schlachtfeld schwer verwundet. Er starb am 18. Februar. Ein Zögling der Sowjetmacht, wuchs er mit dem ganzen Lande. Angehöriger des Konsomol und später Mitglied der bolschewistischen Partei, war er mit 18 Jahren in die Rote Armee eingetreten und vom Zugführer zum Befehlshaber einer Front aufgestiegen. In seiner Person verloren die Rote Armee und der Sowjetstaat einen der begabtesten Feldherren, die sich im Großen Vaterländischen Krieg hervorgetan hatten.

Sowjetische Sturmgeschütze
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4
Die letzten Reserven Hitlers
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4

Marschall der Sowjetunion Wassilewskij übernahm den Befehl über die Truppen der 3. Bjelorussischen Front.

Mitte März erreichten die Truppen der 1. Bjelorussischen Front die Ostseeküste und besetzten den wichtigen Hafen Kolberg, während die Truppen der 2. Bjelorussischen Front am 28. März nach erbitterten Kämpfen nach Gdinya – dem polnischen Hafen an der Ostsee, der von den Deutschen in einen großen Marinestützpunkt verwandelt worden war – durchbrachen und diesen Hafen einnahmen. Zwei Tage später nahmen die Truppen der gleichen Front, nachdem sie die Zerschmetterung der Danziger Gruppe der deutschen Armee abgeschlossen hatten, die Stadt und Festung Gdansk (Danzig), den wichtigsten Ostseehafen und erstklassigen Marinestützpunkt, im Sturm. Über 39 000 Deutsche blieben auf dem Schlachtfeld. Viele Tausende wurden gefangengenommen. Die Sieger erbeuteten viel Kriegsmaterial und Vorräte.

Das Ende des Monats März wurde noch durch einen weiteren großen Erfolg gekennzeichnet. Die Truppen der 3. Ukrainischen Front setzten ihren Angriff in Ungarn fort und erreichten bei ihrem Vorrücken auf die österreichische Hauptstadt Wien die österreichische Grenze.

Die Lage der Deutschen verschlechterte sich zusehends. Die sowjetische Offensive wurde in allen Frontabschnitten ohne Unterbrechung fortgesetzt. Am 9. April vollendeten die Truppen Wassilewskijs die Zerschmetterung der Königsberger Gruppe der deutschen Truppen und nahmen die Festung und Hauptstadt Ostpreußens, Königsberg, im Sturm. Das war ein bedeutender Sieg. Die Deutschen versuchten, die Hauptstadt Ostpreußens, das stets ein Bollwerk des preußischen Militarismus war, um jeden Preis zu halten. Der Fall dieser Stadt bedeutete das Ende der Schlacht um Ostpreußen.

Die Lage der Deutschen verschlechterte sich zusehends. Die sowjetische Offensive wurde in allen Frontabschnitten ohne Unterbrechung fortgesetzt. Am 9. April vollendeten die Truppen Wassilewskijs die Zerschmetterung der Königsberger Gruppe der deutschen Truppen und nahmen die Festung und Hauptstadt Ostpreußens, Königsberg, im Sturm. Das war ein bedeutender Sieg. Die Deutschen versuchten, die Hauptstadt Ostpreußens, das stets ein Bollwerk des preußischen Militarismus war, um jeden Preis zu halten. Der Fall dieser Stadt bedeutete das Ende der Schlacht um Ostpreußen.

Am 13. April errang die Rote Armee einen neuen, glänzenden Sieg: sie befreite die österreichische Hauptstadt Wien von den faschistischen Eindringlingen. Der Krieg näherte sich Berlin. Hitlerdeutschland erlebte seine letzten Tage. Es wurde die Schlussbilanz des erbitterten Ringens gezogen, das von dem Sowjetvolk gegen die deutschen Eindringlinge geführt wurde.

Die Sowjettruppen bereiteten sich mit aller Sorgfalt zu der Schlacht um Berlin vor. Die Deutschen führten ebenfalls große Vorbereitungen durch. Die Nazis rüsteten sich, um Berlin „bis zum letzten Soldaten“ zu verteidigen. So lautete der Befehlt Hitlers. Im Vorfeld von Berlin, im Gelände zwischen der deutschen Hauptstadt und der Oder, schufen die Deutschen eine starke Verteidigungszone, die aus drei starken, durch viele Sperren gedeckten Verteidigungslinien bestand. Überall wurden Minenfelder, Drahtverhaue, zahlreiche Panzersperren – sogenannte „Drachenzähne“ – geschaffen. Die Stadt selbst wurde mit einem Ring von Verteidigungsanlagen umgürtet. Die Nazis hatten sich auch für Straßenkämpfe in Berlin vorbereitet. Die Berliner Bevölkerung wurde bei den Arbeiten zu Befestigung der Stadt eingesetzt. Die Häuserruinen wurden für die Verteidigung ausgebaut, die Straßen mit Barrikaden versperrt und zum Teil vermint. Auch die Untergrundbahn sowie die Keller der Häuser wurden zur Verteidigung vorbereitet.

Die Truppen der 1. Bjelorussischen Front und der 1. Ukrainischen Front erhielten den Befehl, die zentrale Heeresgruppe der Deutschen zu zerschmettern und Berlin einzunehmen.

Der Angriff wurde durch einen für die Deutschen unerwarteten Nachtangriff längs der ganzen Front eingeleitet. In der Nacht zum 16. April eröffneten 22 000 Geschütze und Granatwerfer um 4 Uhr morgens das Feuer. Über 4000 sowjetische Flugzeuge stiegen auf. Dieser wuchtige Schlag betäubte und verwirrte den Feind. 20 Minuten nach Beginn des Angriffes teilte der Kommandeur einer deutschen Division westlich von Küstrin an den Verteidigungsstab von Berlin durch Funk mit:

„Ein Höllenfeuer ist gegen uns eröffnet worden. Die Verbindung zu den Regimentern ist unterbrochen. An einer Stelle ein unerklärlich starkes Licht. Milliarden von Kerzen. Es ich nicht festzustellen, um was es sich handelt. Vielleicht eine neue chemische Waffe.“ Das waren etwa 300 lichtstarke Scheinwerfer, die gleichzeitig aufflammten, um den sowjetischen Panzern den Weg zu beleuchten und die verwirrten Deutschen zu blenden.

Sowjetische Sturmflugzeuge im Angriff
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4
An der Ostseeküste. Die Hitlertruppen sind zerschlagen
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4

Nach der Artillerievorbereitung brachen über 4000 Panzer vor. Die von der Artillerie errichtete Feuerwand bahnte ihnen den Weg.

Nach den Panzern trat die kampferprobte sowjetische Infanterie zum Angriff an. Die sowjetischen Schlachtflieger richteten ihr Feuer gegen die deutschen Kampfstellungen. Am ersten Tag der Offensive flog die Luftwaffe 17 500 Feindeinsätze. Das war ein beispielloser Rekord.

Am ersten Tag der Offensive der Sowjettruppen gegen Berlin wandte sich Hitler an die Wehrmacht und an die deutsche Bevölkerung mit einem Aufruf. In diesem schwor er, dass die Russen niemals Berlin einnehmen würden, dass die Rote Armee hier geschlagen und dass von hier aus eine neue deutsche Offensive beginnen würde…

Die Deutschen setzten gegen die angreifenden Sowjettruppen eine halbe Million Soldaten, über 1500 Flugzeuge und eine riesige Menge Panzer und Geschütze ein. Infanterie- und Panzerdivisionen, Militärakademien und Militärschulen, Sammelregimenter der Flieger und Seeleute, die als Infanterie eingesetzt wurden, Volkssturmdivisionen…Gegen die Rote Armee kämpften SS-Regimenter, Gestapo-Angehörige, Polizei und die HJ. Der Kampf um die Stadt wurde verbissen geführt.

Am 18. April waren alle drei Verteidigungslinien der Deutschen im Vorfeld von Berlin durchbrochen. Bereits in den ersten Tagen der Offensive umgingen die Truppen des Generals Perchorowitsch und die Panzermänner des Generals Bogdanow Berlin vom Norden. Vom Osten rückten die Truppen der Generale Kusnezow, Bersarin, Tschjkow sowie die Panzermänner des Generals Katukow heran.

Am 21. April durchbrachen die Sowjettruppen die äußeren Linien der Berliner Verteidigung und drangen unter Kämpfen in die nordöstlichen Randgebiete der Stadt ein. Am 24. April vereinigten sich die Truppen der 1. Bjelorussischen und der 1. Ukrainischen Front am Südostrand von Berlin.

Am 25. April salutierte Moskau den Truppen der 1. Bjelorussischen Front und der 1. Ukrainischen Front, die eine vollständige Einkreisung Berlins vollzogen hatten. Nachdem sie die nach Westen führenden Wege durchschnitten hatten, vereinigten sich die Truppen dieser Fronten nordwestlich von Potsdam und schlossen einen eisernen Ring um die nazistische Hauptstadt.

In Berlin selbst wurde in der Luft, in den Straßen und unter der Erde, in den Schächten der U-Bahn und in den Kellern der Berliner Häuser gekämpft.

Der Einschließungsring zog sich immer enger zusammen. Ein Stadtbezirk nach dem anderen wurde von den Sowjettruppen eingenommen. Berlin blieb ohne Wasser, ohne Licht und ohne Rundfunk. Alle Flugplätze und Landungsplätze wurden von den Sowjettruppen besetzt. Der Flughaben Tempelhof, der immer noch in deutschen Händen verblieb, wurde durch die sowjetische Artillerie unter Beschuss genommen und unbrauchbar gemacht.

Am 30. April hissten die Krieger der sowjetischen Armee die Siegesfahne auf dem erstürmten Reichstagsgebäude
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4
Der Kampf um Berlin ist zu Ende
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4

Auf dem Höhepunkt der Kämpfe um Berlin begegneten sich am 25. April die sowjetischen und die alliierten Truppen an der Elbe im Raum von Torgau. Nach der Säuberung Frankreichs hatten die alliierten Truppen den Rhein überschritten und waren nach Deutschland vorgestoßen. Sie eroberten das Ruhrgebiet. Die alliierten Truppen rückten vom Rhein bis zur Weser, von der Weser bis zur Elbe vor, fast ohne irgendeinen Widerstand anzutreffen. Die Hitlerleute überließen den alliierten die Städte und ergaben sich selbst. Sie erklärten sich zu einer Kapitulation vor den Alliierten bereit, nur um eine Kapitulation vor der Sowjetunion zu vermeiden. Aber auch dieses provokatorische Manöver der Nazimachthaber, das darauf bedacht war, einen Keil zwischen die Verbündeten zu treiben, endete in einem Fiasko. (In Westdeutschland waren es tatsächlich Vernunftgründe, wie z.B. in Bad Kreuznach. Der letzte Stadtkommandant, Oberstleutnant Johann Kaup († 1945),[178] bewahrte Bad Kreuznach vor noch größerer Zerstörung, als er den vorrückenden Verbänden der US Army keinen Widerstand mehr leistete und die Stadt am 16. März 1945 weitgehend kampflos den Amerikanern überließ. Siehe Wikipedia. P R.)

Die Rote Armee hatte die Front der deutschen Truppen gespalten. Die hitlerischen Truppen waren von den Truppen in Süddeutschland abgeschnitten. Die deutsche Armee hatte demnach aufgehört, ein einheitliches Ganzes zu bilden. Es blieben nur verstreute, isolierte und dabei kleinere Gruppen, deren Liquidierung die Rote Armee und die anglo-amerikanischen Divisionen in Angriff nahmen.

In Berlin selbst näherten sich die Kämpfe dem Ende. Am 30. April hissten die Sergeanten Kantaria und Jegorow, Soldaten des Bataillons unter dem Befehl von Hauptmann Neustrojew, das Siegesbanner der Roten Armee über dem Reichstagsgebäude.

Am 2. Mai verkündete der große Führer und Feldherr Stalin in einem Befehl an die Truppen der Roten Armee und Kriegsflotte dem Sowjetland und der ganzen Welt die langerwartete Kunde: Berlin sei in den Händen der Roten Armee.

An diesem Tage ergaben sich über 130 000 deutsche Soldaten und Offiziere mit General Weidling, dem Befehlshaber der Verteidigung von Berlin, an der Spitze. Insgesamt wurden während der Schlacht um Berlin über 300 000 deutsche Soldaten und Offiziere gefangengenommen.

Deutschland blieb kein Ausweg. Am 8. Mai unterzeichneten die Befehlshaber der deutschen Streitkräfte, Generalfeldmarschall Keitel, Generaladmiral von Friedeburg und Generaloberst Stumpff in Berlin in Anwesenheit des Vertreters des Oberkommandos der Roten Armee, Marschall der Sowjetunion Shukow, des Vertreters des Oberkommandos der Expeditionsstreitkräfte der Alliierten, Hauptmarschall der Luftwaffe Tedder, des Befehlshabers der strategischen Luftstreitkräfte der USA, General Spaats, und des Oberbefehlshabers der französischen Armee, General Delatre de Tassigny, die Urkunde über die bedingungslose Kapitulation der deutschen Streitkräfte.

Nur in einzelnen Kesseln setzten die vollständig isolierten Überreste der deutschen Truppen den Widerstand fort. Die letzten Kämpfe in Österreich und der Tschechoslowakei gingen zu Ende.

Hitler und einige seiner Handlanger waren bereits von der Arena verschwunden. Einige Nazimachthaber endeten durch Selbstmord, ohne abzuwarten, bis sie gehenkt wurden. Die anderen verbargen sich, um später in Gefangenschaft der Alliierten zu geraten. Andere fanden eine Zuflucht im faschistischen Spanien unter den Fittichen ihres Gesinnungsgenossen, des Henkers des spanischen Volkes, Franco. Einige flüchteten nach dem fernen Argentinien.

Der glänzende Sieg, der in einem langen, erbitterten Kampf geschmiedet wurde, war errungen. Unter den Schlägen der Roten Armee zerbrach die deutsche Kriegsmaschine. Der blutige faschistische Hitlerstaat war nicht mehr!

Unterzeichnung der Urkunde über die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4

 

5. Die Zerschmetterung der japanischen Imperialisten

Mit der Niederlage Nazideutschlands war der Herd der Weltaggression im Westen beseitigt. Aber im Fernen Osten tobte der Krieg fort, der von dem Hauptverbündeten Hitlerdeutschlands, dem imperialistischen Japan, entfesselt worden war.

Die japanischen Imperialisten trugen sich seit langem mit Eroberungsplänen, die gegen die Sowjetunion gerichtet waren. Sie hatten mehr, als einmal versucht, sich auf Kosten des sowjetischen Territoriums zu bereichern. Aber alle diese Versuche endeten unvermeidlich mit einem Fiasko. Die Intervention in den Jahren 1918-1922 brachte einen Misserfolg: in schwerem, erbittertem Ringen verteidigte die junge Rote Armee den sowjetischen fernen Osten und warf die japanischen Eindringlinge hinaus. Sieben Jahre später versuchten die Japaner im Jahre 1929 mit Hilfe chinesischer Militaristen, die Stärke der Sowjetunion zu sondieren. Aber die sowjetische fernöstliche Armee versetzte den japanischen Söldlingen einen solchen Schlag, dass ihre Auftraggeber für fast weitere zehn Jahre zur Räson gebracht wurden. Die japanischen Imperialisten hatten sich überzeugt, dass sie mit eigenen Kräften ihre Raubziele nicht erreichen konnten; man musste ein geeignetes Aufmarschgebiet für den Überfall schaffen und sich der Unterstützung irgendeiner Großmacht, am besten in Europa, vergewissern. Im Jahre 1931 besetzten die Japaner die Mandschurei. Ein Aufmarschgebiet, von dem aus man sowohl gegen China als auch gegen die Sowjetunion operieren konnte, fiel in die Hände der japanischen Imperialisten. Die Regierung des Sowjetlandes begriff wohl, was Japan plante.

Ende 1931 schlug die sowjetische Regierung Japan vor, einen Nichtangriffspakt abzuschließen. Im nächsten Jahr wurde das Angebot wiederholt, aber die japanische Regierung antwortete mit einer Ablehnung und bestätigte dadurch, dass sie in der Tat die Mandschurei gegen die UdSSR auszunutzen beabsichtigte. Im Jahre 1936 unterzeichneten Japan und Deutschland den „Antikominternpakt“, ein Abkommen über den Kampf gegen die Komintern, wie es offiziell hieß. In Wirklichkeit war es ein gegen die demokratischen Länder gerichtetes Bündnis. Bei dem Gerichtsprozess gegen die japanischen Militaristen in Tokio im Jahre 1946 stellte sich heraus, dass der „Antikominiternpakt“ eine Geheimklausel enthielt, die gegen die Sowjetunion gerichtet war.

Nachdem sie ein Aufmarschgebiet erobert hatten, beschlossen die japanischen Imperialisten, ihre Kräfte erneut zu versuchen. Im Jahre 1938 organisierten die Japaner einen räuberischen Überfall auf die Sowjetunion im Raum des Chassansees, stießen aber auf eine entschlosse Abwehr. Im Jahre 1939 begannen sie eine größere Operation im Raum der Mongolei in der Hoffnung, zum Baikalsee durchbrechen zu können, und erlitten erneut eine Niederlage. Der Schlag der Roten Armee bei Chalchin-Gol war so vernichtend, dass die japanischen Imperialisten auch nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf das Sowjetland nicht wagten, die Sowjetunion anzugreifen, obwohl sie einen Bündnispakt mit dem faschistischen Deutschland abgeschlossen hatten. Bis zum Jahre 1940 hatten die japanischen Generale den operativen Plan eines Überfalls auf die UdSSR ausgearbeitet. Es war vorgesehen, den Angriff an drei Fronten zu führen. Die eine Front hatte die Aufgabe, Chabarowsk einzunehmen, die Nördliche Front sollte gegen Wladiwostok und weiter in Richtung der Stadt Swobodnyj operieren, und die Westliche Front schließlich war gegen Tschita gerichtet, um das gesamte Sowjetterritorium bis zum Baikalsee zu erobern. Der Operationsplan war durch den japanischen Kaiser bestätigt worden.

Im Sommer 1941, nach Hitler Überfall auf die Sowjetunion, arbeiteten die japanischen Generale ihren operativen Plan bis in die Einzelheiten aus und nannten ihn „Kann-Toku-en“ – „Besondere Manöver der Kwantung-Armee“. Die Japaner entfalteten eine fieberhafte Tätigkeit, um ihren Plan zu verwirklichen. Es wurden Stäbe geschaffen, neue Truppenteile der Kwantung-Armee aufgestellt, Munition herangebracht. Genauso wie die Nazis hatten die japanischen Generale im Voraus eine Sonderkommission geschaffen, die den Auftrag erhielt, das System des zukünftigen Besatzungsregimes auf sowjetischem Territorium auszuarbeiten. Aber obwohl die Nazis auf dem Eingreifen Japans gegen die Sowjetunion bestanden, zeige dieses keine Eile. Die japanischen Imperialisten warteten ab, bis Deutschland der Sowjetunion – wie sie es fest glaubten – eine Niederlage bereiten oder zumindest diese schwächen würde, erst dann gedachten sie, sich in den Krieg einzumischen. Im Dezember 1941 überfiel Japan die USA und England. Aber gleichzeitig rüstete es sich sorgfältig zum Überfall auf die Sowjetunion. Die Japaner unterhielten an der Sowjetgrenze eine riesige Armee und zwangen die Sowjetunion, Gegenmaßnahmen zu treffen.

In der schwersten Periode der Kampfhandlungen an der sowjetisch-deutschen Front hatte das sowjetische Kommando keine Möglichkeit, seine Kräfte vom Fernen Osten abzuziehen. Dadurch unterstützten die Japaner ihre hitlerischen Verbündeten und erschwerten die Lage der Sowjetunion.

Im Juli 1942, als die Nazis nach Stalingrad vorstießen, hatten die Japaner ihre Armeen vollständig mobilisiert und warten auf den Fall von Stalingrad, um über die Sowjetunion herzufallen. Nach dem deutschen Fiasko an den Mauern dieser Heldenstadt verstärkte die japanische Militärclique erneut die Kwantung-Armee, deren Stärke bis auf 1,1 Millionen Mann gebracht wurde.

Die Japaner schufen an den sowjetischen fernöstlichen Grenzen eine äußerst gespannte Lage. Die japanische Presse führte eine antisowjetische Kampagne durch. Die japanische Administration hielt die Sowjetdampfer und -schiffe, die aus den Vereinigten Staaten unterwegs waren, zurück. Die Japaner verhinderten die Lieferungen von Munition durch die Alliierten nach Wladiwostok. Die amerikanischen und britischen Schiffe waren gezwungen, die Route nach Murmansk und Archangelsk zu wählen, einen schweren und gefährlichen Weg, auf dem ihnen die deutschen U-Boote, Kreuzer und Flugzeuge auflauerten.

Sogar als Hitlerdeutschland, durch die Schläge der Sowjettruppen erschüttert, am Rande der Katastrophe stand, stellte Japan seine feindliche Aktivität gegen die Sowjetunion durchaus nicht ein. Das zwang die Sowjetregierung, den Neutralitätspakt mit Japan zu kündigen.

Auch nach der Kapitulation Hitlerdeutschlands änderte sich die Lage nicht. Japan setzte den Krieg hartnäckig fort, wobei die Spannung im Fernen Osten nicht nachließ. Ihrer tückischen Politik treu, wandte sich Japan im Juli 1945 an die Sowjetunion mit der Bitte um Vermittlung bei der Errichtung des Friedens im Fernen Osten. Das war ein offenbarer Versuch, Zeit zu gewinnen und unter dem Vorwand von Besprechungen die Kräfte für die Fortsetzung des Krieges umzugruppieren. Die Sowjetunion brachte das provokatorische Spiel Japans zum Scheitern. Eine solche Bedrohung im Osten konnte nicht mehr geduldet werden; es konnte nicht zugelassen werden, dass sie Menschheit weiterhin im Feuer des Krieges verbleiben und unzählige Opfer bringen sollte. Ihrer Bündnispflicht getreu, schloss sich die UdSSR der Potsdamer Erklärung der USA, Großbritanniens und Chinas vom 26. Juli 1945 an, die eine bedingungslose Kapitulation Japans forderte. Die Regierung der Sowjetunion erklärte, dass die UdSSR sich vom 9. August an im Kriegszustand mit Japan befinden würde.

An die Spitze der Armeen im Fernen Osten wurde Marschall der Sowjetunion Wassilewskij gestellt. Die Offensive entwickelte sich in mehrere Richtungen. Die Truppen der 1. Fernöstlichen Front unter dem Befehl des Marschalls der Sowjetunion Merezkow griffen aus dem Küstengebiet an, aus dem Raum von Chabarowsk stießen die Truppen des Armeegenerals Purkajew, der die 2. Fernöstliche Front befehligte, vor. Die Truppen des Marschalls der Sowjetunion Malinowskij, des Befehlshabers der Transbaikalienfront, rückten ungestüm in den Rücken der japanischen Armee vor.

Obwohl die Japaner zum Krieg im fernen Osten ununterbrochen gerüstet hatten, hatte die Rote Armee ihre für lange Zeit berechneten Verteidigungsstellungen rasch durchbrochen und einen so wuchtigen Schlag geführt, dass der Feind nicht standhalten konnte. Bereits von den ersten Kriegstagen an wurde klar, dass die größte japanische Heeresgruppe, die Kwantung-Armee, zur vollen Zerschmetterung verurteilt war. Japan beschloss zu Kapitulieren. Auf diese Weise hat der Eintritt der Sowjetunion in den Krieg mit Japan die Lage im Fernen Osten entscheidend verändert und das Eintreten des Friedens in der ganzen Welt beschleunigt.

Unterzeichnung der Urkunde über die bedingungslose Kapitulation Japans
Entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4

Aber auch in diesem Augenblick des Zusammenbruchs verzichteten die japanischen Faschisten auf ihre beleibte Methode der Provokation nicht. Das japanische Kommando willigte in die Kapitulation ein, ordnete aber gleichzeitig einen Gegenangriff an. Es war ein neuer Schlag der Roten Armee erforderlich, um die Provokateure zur Vernunft zu bringen. Die tapferen Sowjettruppen wiesen den japanischen Gegenangriff zurück und traten zu einer wuchtigen Offensive an. Die Japaner wurden zerschmettert. Ein Teil der Divisionen wurde eingekesselt und gefangengenommen. Das japanische Kommando beeilte sich, seinen Truppen den Befehl zur Waffenstreckung zu geben.

Nun war die Zeit gekommen, um den japanischen Eindringlingen die Rechnung vorzulegen. Die in den langen Jahren militärischer Provokationen und Intrigen aufgelaufen war. „Vierzig Jahre“, sagte J.W. Stalin, „haben wir, Menschen der alten Generation, auf diesen Tag gewartet. Und nun ist dieser Tag gekommen.“ Das russische Volk hat sich niemals mit der Niederlage im Russisch-Japanischen Krieg abgefunden, als Japan sich auf Süd-Sachalin und den Kurileninseln festsetzte. Damit wurde Russland vom Ozean und folglich auch von den Häfen der Kamtschatka- und Tschuktschen-Halbinsel abgeschnitten.

„Die Niederlage der russischen Truppen im Jahre 1904, im Russisch-Japanischen Krieg, ließ im Bewusstsein des Volkes schwere Erinnerungen zurück. Die Niederlage lastete auf unserem Lande als schwarzer Fleck. Unser Volk glaubte daran und wartete darauf, der der Tag kommt, da Japan geschlagen und der Fleck getilgt wird.“ (Stalin) Das Sowjetvolk hat den schwarzen Fleck beseitigt. Süd-Sachalin und die Kurileninseln kehrten zur Sowjetunion zurück.

Beide Aggressionsherde – im Osten und im Westen – waren liquidiert. Der Friede war gekommen.

„Unser Sowjetvolk“, sagte Stalin, als er am 2. September 1945 die Sowjetmenschen zum Sieg über Japan beglückwünschte, „hat für den Sieg weder Kräfte noch Mühe gescheut. Wir haben schwere Jahre durchgemacht. Jetzt aber kann jeder von uns sagen: wir haben gesiegt. Von nun an können wir unser Vaterland als befreit ansehen von der Bedrohung durch die deutsche Invasion im Westen und eine japanische Invasion im Osten. Der lang erwartete Friede für die Völker der ganzen Welt ist angebrochen.“


Der Abwurf der beiden Atombomben auf Japan durch die USA wird in diesem Buch nicht erwähnt. Am 6. August 1945 wird die erste Atombombe über Hiroschima und am 9. August 1945 über Nagasaki abgeschossen. Kurz und bündig findet man Näheres auf der Website des Bundesamtes für Strahlenschutz. P.R.

Weitere Beiträge zum Ende des II. Weltkrieges in Fernost, der bedingungslosen Kapitulation Japans und der Atombombe, siehe „Die Zerschlagung der Aggressoren im Fernen Osten“ und „Hiroschima und Nagasaki (Atombombe). P.R.

entnommen aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4, aus dem Jahre 1947, bearbeitet von Petra Reichel, Original-Autoren I.I. Minz, I.M. Rasgon, A.L. Sidorow

Original-Text aus dem Buch „Das Sowjetland“, Band 4, aus dem Jahre 1947