Einschätzung des MfS zur Kampfkraft und Einsatzbereitschaft der Kampfgruppen der Arbeiterklasse vom 23.10.1989, die im Vorfeld und Durchführung der Aktion „Jubiläum 40“ zum Einsatz kamen (Auszug)

Entnommen aus der Broschüre „Die Stasi in der Friedlichen Revolution“ Herausgeber Bundesarchiv Stasi-Unterlagen-Archiv, bearbeitet von Petra Reichel

Im vorgenannten Zeitraum wurden insgesamt 8162 Angehörige der Kampfgruppen der Arbeiterklasse in den Bezirken alarmiert (außer Bezirke Frankfurt/Oder, Schwerin, Neubrandenburg und Rostock).

Davon wurden auf Weisung der Vorsitzenden der Bezirks- bzw. Kreiseinsatzleitungen zur Gewährleistung von Ordnung und Sicherheit in den betreffenden Territorien 4631 Angehörige der Kampfgruppen zu Sicherungseinsätzen eingesetzt.

Hiervon wurden in den Bezirken Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), Magdeburg, Leipzig und in der Hauptstadt der DDR, Berlin, 2272 Angehörige der Kampfgruppen unmittelbar gegen antisozialistische Ausschreitungen und zur Auflösung von Zusammenrottungen zum Einsatz gebracht.

Es kann eingeschätzt werden, dass die Mehrheit der zum Einsatz gekommenen Kräfte der selbstständigen Züge und Hundertschaften als auch die geschaffenen Reserven eine hohe Einsatz- und Gefechtsbereitschaft zeigten.

Durch die Angehörigen der Kampfgruppen wurde immer wieder zum Ausdruck gebracht, dass die ihre ganze Kraft zur Gewährleistung einer hohen Sicherheit und Ordnung einsetzen werden und fest hinter den Beschlüssen unserer Partei (SED P.R.) stehen.

Beginn des Zerfalls (Zwischenüberschrift von Petra Reichel)

Trotz dieser positiven Gesamteinschätzung ist nicht zu übersehen, dass es zu Vorkommnissen u.a. negativen Erscheinungen in Kampfgruppeneinheiten gekommen ist, die die Kampf- und Einsatzbereitschaft der Einheiten beeinträchtigten.

Das zeigte sich in

-der Ablehnung des vorgesehenen Einsatzes durch einzelne Kollektive und Kampfgruppenangehörige,

-Austrittserklärungen aus der SED und den Kampfgruppen der Arbeiterklasse und in

-schwankenden Haltungen infolge der Wirkung der politisch-ideologischen Diversion.

Nach seinerzeit vorliegenden Informationen der zuständigen Diensteinheiten des MfS erklärten im Zusammenhang mit den aktionsbezogenen Einsätzen

  • 336 Kampfgruppenangehörige ihren Austritt aus den Kampfgruppen
  • 149 Kampfgruppenangehörige ihren Austritt aus der SED
  • 346 Kampfgruppenangehörige die Ablehnung des erteilten Einsatzbefehls.

Schwerpunkte bei den bekanntgewordenen Austrittserklärungen/Einsatzverweigerungen sind die Bezirke

Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) mit    230 Austritten aus den Kampfgruppen

                                                                       28 Verweigerungen des Einsatzes

Magdeburg                                          mit    47 Austritten aus den Kampfgruppen

                                                                       208 Verweigerungen des Einsatzes

Leipzig                                                  mit        16 Austritten aus den Kampfgruppen

                                                                            85 Verweigerungen des Einsatzes.

Dabei ist zu beachten, dass in den Bezirken Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz), Magdeburg und Leipzig Kampfgruppenangehörige unmittelbar mit antisozialistischen Ausschreitungen konfrontiert wurden und auch der Einsatz von Kampfgruppenangehörigen zahlenmäßig am höchsten war.

Gleichzeitig ist in Rechnung zu stellen, dass die in den anderen Bezirken vergleichsweise geringe Anzahl von Austritten aus den Kampfgruppen bzw. Ablehnung von Einsätzen dadurch beeinflusst wird, dass dort lediglich ausgewählte Kampfgruppenangehörige zum Einsatz kamen bzw. zu Streifentätigkeit eingesetzt oder in Reserve gehalten wurden.

Ausbildungsjahres 1989 und im Vorfeld der Aktion „Jubiläum 40“, insbesondere im Rahmen der Ausbildungsmaßnahmen zum Thema „Sperren und Räumen von Straßen und Plätzen“ in zahlreichen Bezirken zu Austritten aus den Kampfgruppen und negativen Diskussionen von Kampfgruppenangehörigen zu diesen Ausbildungsinhalten kam.

So traten z.B. im Zeitraum vom 01.01.1989 bis zum 30.09.1989 in den Bezirken aus den Kampfgruppen aus bzw. wurden ausgeschlossen.

  • Dresden 213 Kämpfer
  • Cottbus 187 Kämpfer

Eine definitive Aussage dazu, alle Bezirke betreffend, kann gegenwärtig noch nicht getroffen werden.

Äußerungen von Kampfgruppenangehörigen gingen dahin, dass man nicht den Knüppel gegen die eigenen Kollegen bzw. Ausreisewilligen vorgehen werde.

Weitere Angehörige äußerten, dass sie zu Handlungen gegen äußere Feinde bereit sind, jedoch den Einsatz gegen feindliche Kräfte im Inneren der DDR ablehnen.

Aus weiteren Einheiten liegen analoge Informationen vor, die die Haltung verschiedener Kampfgruppenangehöriger dokumentieren, wonach die Einsätze nicht im Einklang mit den Aufgaben der Kampfgruppen stünden und sie sich nicht als „Knüppelgarde“ der Partei (SED P.R.) verstehen.

Ausgehend von dieser Entwicklung wurde die zentral herausgegebene Ausbildungsanleitung zum Thema „Sperren und Räumen von Straßen und Plätzen“ auf Entscheidung des Ministers des Innern und Chef der Volkspolizei kurzfristig im Mai 1989 zurückgezogen, während die Ausbildung der Kommandeure an der Zentralschule für Kampfgruppen „Ernst Thälmann“ in Schmerwitz zu diesem Komplex weitergeführt wurde.

Die Vorkommnislage bei der Alarmierung und beim Einsatz der Kampfgruppen im Vorfeld und in Durchführung der Aktion „Jubiläum 40“ sowie erste dazu geführte Untersuchungen lassen die Einschätzung zu, dass Kampfgruppenangehörige auf eine unmittelbare Konfrontation mit Teilen der Bevölkerung weder politisch-ideologisch noch taktisch-ausbildungsmäßig im ausreichenden Maße eingestellt und vorbereitet waren.

Die bereits genannten Verweigerungen der Einsätze und Austritte aus den Kampfgruppen und der SED belegen, dass sich ein Teil der Angehörigen mit dem Klassenauftrag der Kampfgruppen nicht vollinhaltlich identifiziert.

Als wesentliche Motive für diese Handlungen wurden bisher herausgearbeitet:

-Angst, gegen Freunde, Bekannte und Kollegen „Zwangsmaßnahmen“ durchführen zu müssen, die im Nachhinein zu „Repressalien“…

Hier endet der Auszug des Dokuments. Trotzdem kann man daraus den Beginn des Zerfalls der Kampfgruppen der Arbeiterklasse entnehmen.

Nachbemerkungen:

Jeder Staat hat seine eingeschworenen Spezialtruppen, die gegebenenfalls einsatzbereit sind und durchgreifen. Diese werden bereits eingesetzt, wenn der jeweilige Staat seine Macht nur angekratzt sieht und es kommt zu dramatischen Zusammenstößen, wie z.B. zwischen Spezialeinheiten der Polizei und Demonstrierenden. Sperrung und Räumung von Straßen und Plätzen ist gegebenenfalls etwas ganz Normales.

Solche Spezialtruppen gab es in der DDR nicht. Das sollten die Kampfgruppen der Arbeiterklasse erledigen. Leute, die ihre Tätigkeit, bzw. Übungen in den Kampfgruppen neben ihrem Beruf nachgingen. Man ging davon aus, dass diese Leute aus der Arbeiterklasse entsprechendes Klassenbewusstsein haben und bereit sind ihren Staat gegen innere und äußere Gegner zu verteidigen. Die Sperrung und Räumung von Straßen und Plätzen wurde im Jahre 1989 von den Kampfgruppenangehörigen nicht als normal angesehen und verweigerten entsprechende Einsätze.

Den Verantwortlichen in der DDR war entgangen, dass, aufgrund der allgemeinen Unzufriedenheit, das Klassenbewusstsein innerhalb der Arbeiterklasse immer mehr bröckelte und am Ende so gut, wie nicht mehr vorhanden war. Viele Angehörige der Kampfgruppen sahen sich vermutlich als Mitglieder eines Schützen- und Trachtenvereins, aber nicht als ernsthafte Verteidiger des sozialistischen Vaterlandes. Nur so ist der Zerfall im Jahre 1989 zu erklären, wo es doch drauf angekommen wäre, das sozialistische Vaterland zu verteidigen.

Petra Reichel

Original-Dokument entnommen aus der Broschüre  „Die Stasi in der Friedlichen Revolution“, herausgegeben vom Bundesarchiv Stasi-Unterlagen-Archiv

Einschätzung der Lage in der DDR durch Erich Mielke (Oktober 1989)

Dieser Beitrag ist im Schwesterblog „Erich Mielke-Power Point-Vorträge“ veröffentlicht worden.

„Einschätzung der Lage in der DDR durch Erich Mielke (Oktober 1989)“

Original-Dokument, entnommen aus der Broschüre „Die Stasi in der Friedlichen Revolution“, herausgegeben vom Bundesarchiv Stasi-Unterlagen Archiv

Siehe auch „Anweisung von Erich Mielke zur Sicherung der Dienstobjekte des MfS“

Siehe auch „Erich Mielke übersieht den Beginn der Konterrevolution“

Ihr solltet euch in euerer Zeit umschauen und handeln !

Vom Sinn des Sozialismus

Ist es eigentlich bedeutsam, in welcher Gesellschaftsordnung man lebt?

Natürlich ist es bedeutsam, in welcher Gesellschaftsordnung man lebt.

Damals war ein Kindergartenplatz, ein Krippenplatz selbstverständlich. Das wurde in der alten BRD schlechtgeredet und die Mütter in der DDR als „Rabenmütter“ hingestellt. Dass es in Frankreich ebenso selbstverständlich ist, dass die Kinder in die Krippe und den Kindergarten gehen, interessierte nur nebenbei, denn Frankreich ist schließlich auch ein kapitalistisches Land. Es wurde und wird im Nachgang behauptet, dass die Kinder in der DDR indoktriniert worden wären. Nach dem Ende der DDR wurden die Kindergarten- und Krippenplätze abgebaut. Nun kommt man darauf, dass es doch gut ist, dass Kinder dorthin gehen. Doch nun bekommen es die Verantwortlichen nicht auf die Reihe für ausreichendend Plätze zu sorgen. Ebenso schaffen sie es nicht, genügend Erzieher und Erzieherinnen auszubilden und zu beschäftigen. Die Unkostenbeiträge sind eine Belastung für das Familienbudget.

Aber ach, das war für euch selbstverständlich.

Ferienlager zum Spottpreis habt ihr als selbstverständlich angesehen. Die Kirche bot in der alten BRD und heute Ferienlager an. Aber nicht zum Spottpreis. Aber darüber hattet ihr damals nicht nachgedacht, wer die Ferienlagerangebote finanziert. Es waren die Betriebe. Einen kapitalistischen Betrieb interessiert das nicht. Auch das war für Euch selbstverständlich.

Auch wenn nicht alle Wohnbedingungen in der DDR ideal waren, so machten die Wohnkosten in der DDR nur einen minimalen Betrag aus. Heute fressen die Wohnkosten einen Großteil des Familienbudgets auf. War alles damals für euch selbstverständlich.

Im Sozialismus standen die Interessen der Werktätigen an erster Stelle. Am Ende lief nicht alles rund. Was fiel euch ein? Das Land zu verlassen. Glaubten diejenigen, die über Ungarn und die Botschaft der BRD in Prag ihren Weg in die BRD nahmen, dass ihnen dort „gebratene Tauben in den Mund flogen“?

Die Schöpferkraft der Arbeiterklasse war ermüdet. Die SED war nicht mehr in der Lage die Arbeiterklasse zu vertreten. Habt ihr euch Gedanken gemacht, wie man die Krise überwinden könnte?

Ihr habt demonstriert. Es mögen sich einige Leute mit ehrlichen Absichten an den Demonstrationen beteiligt haben. Doch es gab nur den unverbindlichen Spruch: „Wir sind das Volk.“ Warum keine Gedanken und Vorschläge, was man konkret ändern könnte? In den sogenannten Bürgerrechtsgruppen mag es auch ehrliche Leute gegeben haben, doch ihr Führungspersonal wurde längst aus der BRD gesteuert. DIE GRÜNEN der BRD nahmen Einfluss, ihre Politikerinnen und Politiker nutzen ihren Diplomatenstatus, um Schriftgut, Bild- und Tonträger zu schmuggeln. Die Medien in der BRD bekamen „Stoff“ und beeinflussten die euch. Die Demos wurden vom Westen „gekapert“ und aus „Wir sind das Volk“ wurde „Wir sind ein Volk“.

40 Jahre lang waren Erfolge der DDR unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse, der SED möglich. Als diese dazu nicht mehr in der Lage war, gab es keine Zukunft mehr für die DDR.

Was waren die wichtigsten Punkte im vergangenen Sozialismus?

Im Sozialismus gab es das gesellschaftliche Eigentum an den entscheidenden Produktionsmitteln.

Fabriken, Maschinen, Anlagen und Bodenschätze waren Volkseigentum. Das Vieh, die landwirtschaftliche Nutzfläche, landwirtschaftliche Maschinen und Anlagen waren das gesellschaftliche Eigentum der Genossenschaftsbauern.

Damit hatte die Arbeiterklasse und die anderen Werktätigen zwei wichtige Funktionen in der Gesellschaft: Sie waren Produzent des gesellschaftlichen Reichtums und Eigentümer an den wichtigsten Produktionsmitteln zugleich. Sie entschieden über die Produktion und deren Verteilung. Im Mittelpunkt standen ihre eignen Bedürfnisse. Deshalb konnte es im Sozialismus nur Sinn und das Ziel der Produktion sein, zur ständig wachsenden Befriedigung der materiellen und geistig-kulturellen Bedürfnisse der Werktätigen beizutragen. Gesellschaftliche Aktivität, Neuererwesen, jede Initiative nutzte letztendlich der gesamten Gesellschaft und damit jedem einzelnen selbst. (Damit haperte es am Ende. PR.)

Im Sozialismus hatte die Arbeiterklasse und die anderen Werktätigen die Macht fest in ihren Händen.

Vor allem die Angehörigen der Arbeiterklasse stellten die Mehrheit der Abgeordneten der Volksvertretungen, der Staatsfunktionäre und der Offiziere. Damit war gesichtet, dass alle Errungenschaften, die von den Werktätigen erzielt wurden, auch allen zugutekamen. Neben den beiden genannte Aufgaben, Produzent und Eigentümer zugleich zu sein, trat noch eine dritte: Die Arbeiterklasse und die anderen Werktätigen übten die Macht aus und sichteten so, dass der Sinn des Sozialismus erfüllt und der Sozialismus geschützt wurde. (Na ja, die Macht entglitt der Arbeiterklasse aus den Händen. Alle Mühe hat nicht gereicht. P.R.)

Die Arbeiterklasse und die anderen Werktätigen wurden von der marxistisch-leninistischen Partei geführt.

Die SED vermochte es zunächst durch ihre wissenschaftliche Leitungstätigkeit, auch in komplizierten Situationen, dem Handeln der Arbeiterklasse und der anderen Werktätigen die entscheidenden Anregungen und Zielstellungen zu geben. Dadurch trat ein, was es in noch keiner Gesellschaft vor dem Sozialismus gab: Das Handeln der Werktätigen unter Führung der marxistisch-leninistischen Partei bewirkte den gesellschaftlichen Fortschritt. Das war ein gewaltiger Vorzug des Sozialismus, aber auch ein hoher Anspruch, dem die Partei am Ende nicht mehr gewachsen war.

Die SED hatte nicht nur Freunde. Im Gegenteil: Wie die KPdSU und andere kommunistische Parteien in der Welt, war auch die SED ständigen Angriffen aus den Ländern des Kapitals ausgesetzt. Auf wirtschaftlichem Gebiet sollte die bedeutende Leistungskraft des Sozialismus geschwächt werden. (Was ja schließlich gelungen ist. P.R.)  Auf dem internationalen diplomatischen Parkett wollten die Feinde des Sozialismus diesen benachteiligen und seinen Einfluss auf die jungen Nationalstaaten schmälern. (Was ja auch gelungen ist. Nicht nur in Europa gab es die „Wende“, sondern auch in diesen Staaten kamen neue Regierungen an die Macht und sie änderten ihren politischen Kurs. P.R.)

Besonders stark tobte der Klassenkampf um die Köpfe der Menschen. In Rundfunk und Fernsehen, mittels Presse und mündlicher Propaganda wurden und werden auch heute im Nachgang die Errungenschaften des Sozialismus geleugnet und entstellt. (Von Ausnahmen abgesehen, waren westliche Printmedien in der DDR verboten. Rundfunk- und Fernsehsender aus dem Westen waren aber frei zugänglich. Heute fließen Steuergelder in Institutionen z.B. im heutigen Deutschland, die mit dieser Aufgabe von den heutigen Machthabern betraut sind. P.R.)

Dabei wurden zwei Ziele verfolgt: Einmal ging es den Feinden des Sozialismus um die Werktätigen in den kapitalistischen Ländern. Sie sollten im Sozialismus nicht die erstrebenswerte Zukunft erkennen. (Daran waren z.B. in der alten BRD die Werktätigen tatsächlich nicht interessiert und im Nachgang sind sie es erst recht nicht. P.R.)

Zum anderen sollten die Verleumdungen und raffinierten Entstellungen des Sozialismus auch die Bürgerinnen und Bürger der sozialistischen Länder verwirren und verunsichern. Besonders soll ihr Vertrauen in die führende Rolle der Arbeiterklasse, ihrer Partei und in die Gewerkschaften erschüttert werden. (Das ist ja gründlich gelungen. Der DDR-Hasser Roland Jahn hat erklärt, wie es gemacht wurde. DIE GRÜNEN waren dabei u.a. Helfershelfer. Heute ist es eine Kriegspartei. Na das passt doch. Die Erklärung von Roland Jahn kann man sich auf YouTube angucken. P.R.)

(Nun ja, die Vorschau des Videos gesperrt. Das Gesicht des Herrn Jahn müssen wir nicht unbedingt in der Vorschau sehen. Bitte den Link „Auf YouTube ansehen“ klicken. Dann kommt man auch zum Video. P.R.)

Diese Kräfte verbreiteten systematisch, in der DDR könne nur „etwas werden“ wer in SED ist. Auch der Nachwelt wird heutzutage das Gleiche erzählt. Das galt nicht für alle Positionen, doch bei einigen war es so, auch wenn das Staatsbürgerkundebuch dies bestreitet. Doch in der alten BRD und auch im heutigen Deutschland ist es doch auch nicht anders. Je nach Örtlichkeit ist es für gewisse Positionen von Vorteil, wenn man einer etablierten Partei angehört. Doch betreffs der DDR wird ein Drama draus gemacht.

Den imperialistischen Gegnern missfiel auch, dass die SED überall dort organisiert war, wo die Menschen arbeiteten und lebten. Deshalb haben sie stets beklagt, dass die SED „allmächtig und „überall gegenwärtig“; nirgends konnte man ohne die SED sein usw. Aber es war gerade der Vorzug der SED: Weil sie zunächst überall eng mit dem Leben und der Arbeit der Massen verbunden war, deshalb vermochte sie, die Interessen der Massen zu kennen und die Massen zu gewinnen. (Das änderte sich aber mit der Zeit. P.R.)

Durch diese zunächst enge Verbindung der SED mit den Werktätigen war es gelungen, dass Millionen die Politik der SED unterstützten und mit ihrer Arbeit den Sozialismus stärkten. (Das ließ mit den Jahren nach. P.R.)

Zunächst missfiel das den „Kritikern des Sozialismus“. Sie wollten nicht das Aufblühen des Sozialismus, sondern ihr Wunschtraum war der Zusammenbruch. (Der Wunschtraum, der in Erfüllung gegangen ist. P.R.)

Deshalb trieben sie Keile zwischen die SED und die Werktätigen. Jeder Fehler wurde gnadenlos ausgenutzt. Als die SED noch mit der Arbeiterklasse und den anderen Werktätigen fest verbunden war, war dieses Bestreben zum Scheitern verurteilt. Als dieses Band immer loser wurde, sich immer mehr Unzufriedenheit in der Bevölkerung breit machte, war ihr Werk von Erfolg gekrönt. Und das in allen sozialistischen Ländern Europas gleichzeitig.

Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987

Das Bild zeigt die kämpferische Faust. Doch 1989 hat niemand mehr für die Existenz der DDR gekämpft. Auch wenn manche was anderes behaupten. Das Land wurde kampflos den Feinden zu Annexion übergeben. Natürlich war es gut, dass es nicht zum Bürgerkrieg u.ä. kam. Das muss man als letzte Amtshandlung der Verantwortlichen anerkennen. Aber doch mit gewaltlosen Aktionen hätte man das Motto der Konterrevolutionären „keine Gewalt“ kapern können und zeigen, dass man die sozialistische DDR, in welcher Form auch immer, behalten möchte. Da auch die verbündeten Staaten fielen, hätte die DDR allein dagestanden. Ohne Verbündete wäre es in Europa seinerzeit unrealistisch gewesen als sozialistischer Staat weiterhin zu existieren. Doch zumindest hätte man mit Würde verlieren können. So, wie es gelaufen ist, ist die Niederlage schändlich. Die imperialistischen Feinde frohlocken und hetzen weiterhin.

Kurz nach dem Ende der DDR war der Krieg in Jugoslawien möglich geworden.

Die NATO ist nach Osten hin erweitert worden. Nun ist der Krieg zwischen der Ukraine und Russland möglich geworden. Die bedrohliche Lage eines III. Weltkrieges steht im Raum, den niemand gewinnen kann. Es wird dann Tod und Elend geben. Gäbe es die DDR noch, wäre der Frieden sicherer.

Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987

Im Nachhinein müssen wir uns auf diese Aufgabe zurückbesinnen, wenn wir uns darüber Gedanken machen, warum die Ideologen des Kapitalismus Erfolg gehabt haben.

Petra Reichel

Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987, bearbeitet und aktualisiert von Petra Reichel

Original-Text aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR

„Aus meinem Leben“

Unter dem Titel „Aus meinem Leben“ erschien 1980 die Autobiografie von Erich Honecker.

Den Anstoß für das Projekt gab der britische Printmedien-Unternehmer Robert Maxwell, der für seine Publikationsreihe „Leaders oft he World“ bereits autobiografisch angelegte Porträts von Leonid Breschnew und Maraij Desai (Premierminister von Indien von 1977 bis 1979), Jimmy Carter, Helmut Schmidt und weiteren Autoren ankündigte. Breschnew machte den ansonsten in der DDR kaum akzeptablen westlichen Verlag für die Verantwortlichen in der SED salonfähig.

Mit der Ausarbeitung der einzelnen Buchkapitel war das Institut für Marxismus-Leninismus beauftragt, wobei die jeweils fertigen Teile Honecker vorzulegen waren, der nur die Kapitel zur eigenen Jugendgeschichte bis zum Kriegsende selbst verfasste. (Nun ja, es werden viele Werke von Politikerinnen und Politkern von Ghostwritern verfasst. Das kann man sich ja denken, da diese Leute wenig Zeit haben, insbesondere wenn sie noch im Amt sind, wie damals Erich Honecker. P.R.)

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

Die Arbeiterklasse und ihre Verbündeten

Wie in jeder anderen Gesellschaft auch, so gab es in der DDR nicht nur Angehörige der Arbeiterklasse. Die damaligen Schülerinnen und Schüler hätten sich in ihrer Schulklasse umschauen sollen: Da waren die Eltern verschiedener Schülerinnen und Schüler Arbeiter und Arbeiterinnen, andere waren Genossenschaftsbauern und -bäuerinnen. Von anderen Schülerinnen und Schülern arbeiten die Eltern als Lehrerinnen und Lehrer, Ärztinnen und Ärzte, Ingenieurinnen und Ingenieure, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler oder Künstlerinnen und Künstler. Die Mütter und Väter wieder anderer Mitschülerinnen und -schüler waren vielleicht Handwerkerinnen und Handwerker oder Gewerbetreibende.

Alle wurden gebraucht

Was würde passieren, wenn es nur Arbeiterinnen und Arbeiter gäbe? Recht bald würden Nahrungsmittel und andere landwirtschaftliche Produkte fehlen. Die Arbeiterklasse müsste Vertreter und Vertreterinnen aus ihren Reihen in die landwirtschaftliche Produktion delegieren. Andere müssten Lehrerinnen und Lehrer, Ärztinnen und Ärzte, Ingenieurinnen und Ingenieure, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Künstlerinnen und Künstler werden, weil jede Gesellschaft auch Schulen, Krankenhäuser, Konstruktionsbüros und Universitäten, die Literatur und das Theater braucht. Das galt erst recht für die sozialistische Gesellschaft.

In den 1950er Jahren hatte die SED viele, die in der Produktion arbeiteten auf das Land delegiert, wo sie die landwirtschaftliche Produktion vorangebracht hatten. Später waren die meisten von ihnen geachtete Genossenschaftsbauern. Etwa 75 Prozent der Angehörigen der Intelligenz entstammten der Arbeiterklasse und der Bauernschaft. Sie wurden zum Studium delegiert und leisteten später als Angehörige der sozialistischen Intelligenz Hervorragendes auf ihrem Gebiet. Das war eine gesellschaftliche Notwendigkeit für die Arbeiterklasse, weil der Sozialismus nicht ohne Bauern, Angehörige der Intelligenz, Handwerkerinnen und Handwerker und Gewerbetreibende errichtet und gestaltet werden konnte. (Nicht nur die sozialistische Gesellschaft, sondern alle Gesellschaften funktionieren nur mit Leuten aus verschiedenen Berufsgruppen. In der heutigen kapitalistischen Gesellschaft wird der Fachkräftemangel beklagt. Man könnte in den vergangenen Sozialismus zurückgucken und die damaligen Lösungswege aufgreifen. Aber das wäre mit Kosten verbunden, die man scheut. P.R.)  

Die Genossenschaftsbauern sind die direkten Klassenverbündeten der Arbeiterklasse
Bild entnommen aus den Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse

Die Klasse der Genossenschaftsbauern bemühte sich darum, die Resultate in der Tier- und Pflanzenproduktion zu erhöhen, teure Importe einzusparen (und Exporte als Devisenbringer zu erwirtschaften. Das ging oft auf Kosten der Versorgung der eignen Bevölkerung. P.R.)  und den vorhandenen Boden und andere Reserven intensiv zu nutzen. Das waren die Aufgaben, die der XII. Bauernkongress der DDR (1982) stellte.

Herzlicher Beifall der Delegierten und Gäste des XII. Bauernkongresses der DDR gilt Berliner Pionieren und FDJ-Mitgliedern
Bild entnommen aus den Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse

Die Angehörigen der Intelligenz waren in besonderem Maße verantwortlich für die Entwicklung in Wissenschaft und Kultur, in Technik und Bildung sowie im Gesundheitswesen. Vor allem erbrachte die sozialistische Intelligenz große Leistungen beim wissenschaftlich-technischen Fortschritt, der die grundlegende Voraussetzung für Produktionssteigerungen, Kosteneinsparung und Gewinn darstellte. (Aber es hatte nicht gereicht. P.R.)

Die genossenschaftlichen und privaten Handwerker und Gewerbetreibenden lösten wichtige Aufgaben auf dem Gebiet der Dienstleistungen und Reparaturen. Zugleich befriedigten sie eine Reihe weiterer Bedürfnisse, wie z.B. auf dem Gebiet der Ernährung oder der Mode.

Gemeinsame Interessen

Alle Werktätigen der verschiedenen Klassen und Schichten rangen um bedeutende Steigerungen ihrer Arbeitsergebnisse, weil sie gemeinsame Interessen in den Grundfragen der Entwicklung hatten.

Alle hatten das Interesse an der weiteren Stärkung des Sozialismus. (Wirklich? P.R.)

Alle wollten, dass ihre Arbeit der gesamten Gesellschaft zugutekam. Die Werktätigen wollten für möglichst viele Menschen etwas Nützliches tun und natürlich auch ihre materiellen und geistig-kulturellen Bedürfnisse befriedigen.

Gemeinsame Interessen bestanden auch, weil alle Werktätigen danach strebten, aktiv Einfluss auf die Gesellschaftsgestaltung zu nehmen. (Tatsächlich? P.R.)

Vor allem aber wollten alle den Frieden. Die Interessen der Arbeiterklasse und aller anderen Werktätigen in diesen Grundfragen stimmten völlig überein. Die Durchsetzung dieser Interessen garantierte ihnen nur die Gesellschaftsordnung des Sozialismus. (Was aber damals nicht wahrgenommen wurde. P.R.)

Letztendlich, ob bewusst oder unbewusst, leisteten sie an der Seite der Arbeiterklasse solche wichtigen und eigenständigen Beiträge für den Sozialismus.

Darum waren die anderen Werktätigen die Verbündeten der Arbeiterklasse, und die Politik der SED zur Festigung der Zusammenarbeit von Arbeiterklasse und ihrer Verbündeten wurde als Bündnispolitik bezeichnet.

Unterschiedliche Interessen

Wenn es auch in den entscheidenden Grundlagen übereinstimmende Interessen zwischen Arbeiterklasse und ihren Verbündeten gab, so existierten auch Unterschiede in der sozialistischen Gesellschaft. Solche Unterschiede gab es z.B. in der Arbeits- und Lebensweise, in den Traditionen und Gewohnheiten, auf weltanschaulichem Gebiet. So vertraten sehr viele Bürgerinnen und Bürger der DDR die marxistisch-leninistische Weltanschauung der Arbeiterklasse. Andere traten aus religiösen Gründen für den Sozialismus ein. Die Mehrheit der religiös gebundenen Bürgerinnen und Bürger arbeitete engagiert im beruflichen und gesellschaftlichen Leben und trug so wirkungsvoll zur politischen und ökonomischen Stärkung des Sozialismus, zum Kampf um den Frieden und zu seinem militärischen Schutz bei. (Leider gab es auch andere christlich gesinnte Menschen, welche die Konterrevolution befeuerten. Ohne die Bereitstellung kirchlicher Infrastruktur hätte es die Konterrevolution sehr viel schwerer gehabt. Es gab aber auch die andere Seite christlich gesinnter Menschen, wie den Pfarrer Holmer, der dem Ehepaar Honecker während der Konterrevolution Schutz und Obdach gewährte. P.R.)

 

Befreundete Parteien

Nicht jedes Parteiabzeichen in der DDR trug das Symbol der SED.

In der DDR gab es neben der SED noch vier weitere Parteien, die DBD, die CDU, die LDPD und die NPDPD. (Diese Parteien sind nach dem Ende der DDR in der FDP und der CDU aufgegangen. P.R.) Ihre Existenz und ihr Zusammenwirken unter der Führung der SED zeigten, wie in der DDR den bestehenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden innerhalb des werkstätigen Volkes entsprochen wurde.

In den vier Parteien, die eng mit der SED befreundet waren, vereinten sich etwa 400 000 Mitglieder. Diese Parteien mobilisierten ihre Mitglieder, ihre Leistungskraft ebenfalls in den Dienst des Sozialismus zu stellen.

Die mit der SED befreundeten Parteien leisteten Hervorragendes für die Entwicklung der DDR. So kämpfte die Demokratische Bauernpartei Deutschlands, in der vor allem Genossenschaftsbauern und Angehörige der landwirtschaftlichen Intelligenz organisiert waren, gemeinsam mit der SED um die weitere Entwicklung der sozialistischen Landwirtschaft und des Lebens auf dem Dorfe.

Die Christlich-Demokratische Union Deutschlands (im Westen auch Ost-CDU genannt P.R.)vereinte in ihren Reihen vor allem christlich gebundene Bürgerinnen und Bürger aus den mit der Arbeiterklasse verbundenen Klassen und Schichten. Sie trug zur Entwicklung des Friedensengagements ihrer Mitglieder und weiterer christlicher Bürgerinnen und Bürger bei.

Quelle Zitat Gerald Götting

entnommen aus den Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse

Der Vorsitzende der CDU, Gerald Götting, am 22. Februar 1982:

„Zur Stärkung unseres sozialistischen Vaterlandes und der gesamten sozialistischen Staatengemeinschaft gehört untrennbar der sichere militärische Schutz des Friedens, die Bereitschaft, unsere Errungenschaften auch bewaffnet zu verteidigen….

Jetzt geht es darum, die Sicherheit der Deutschen Demokratischen Republik und ihrer Bürger im Angesicht der großen Gefahren zu gewährleisten, die von der imperialistischen Politik der Hochrüstung und der Konfrontation ausgehen, und damit die friedenserhaltende Aufgabe des Sozialismus auch auf militärischem Gebiet in die Tat umzusetzen, Bewaffneter Dienst für den Sozialismus ist eine legitime Form des Dienstes für den Frieden. Dieser …Einsicht folgen ungezählte christliche Demokraten und parteilose christliche Bürger in den Reihen der bewaffneten Kräfte der DDR, in der Zivilverteidigung und in anderen vielfältigen Formen gesellschaftlicher Aktivität, die dazu dient, den Frieden zu verteidigen.“

Logos der Parteien in der DDR
Bild entnommen aus den Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse

Die Liberal-Demokratische Partei Deutschlands und die National-Demokratische Partei Deutschlands vereinten in ihren Reihen viele Handwerker und gewerbetreibende. Sie rangen erfolgreich um höhere ökonomische Leistungen und erweiterten ihren Anteil an Dienstleistungen und Reparaturen.

Tagung des Zentralen Demokratischen Blocks der Parteien und Massenorganisationen unter dem Vorsitz des Generalsekretärs des ZK der SED und Vorsitzenden des Staatsrates der DDR, Erich Honecker (Juni 1986)

Gesellschaftliche Organisationen – der FDGB und die FDJ

Logos des FDGB und der FDJ
Bild entnommen aus den Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse

In der DDR waren viele Bürgerinnen und Bürger auch Mitglieder von gesellschaftlichen Organisationen. Die wichtigste und größte Massenorganisation war der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB). In ihm waren über 9 Millionen Werktätige organisiert. Viele von ihnen trugen im FDGB ehrenamtlich Verantwortung. Die wichtigste Aufgabe des FDGB war die gewerkschaftliche Interessenvertretung der Werktätigen. Gewerkschaftliche Interessenvertretung bedeutete, aktiv bei der Verwirklichung der Interessen der Werktätigen mitzuwirken. Die Interessen der Werktätigen lagen darin, den Sozialismus allseitig zu festigen und die Wirtschafts- und Sozialpolitik in ihrer Einheit fortzuführen. Der FDGB halt, dafür alle Bedingungen zu schaffen. Das geschah vor allem durch den sozialistischen Wettbewerb. Zugleich leistete der FDGB wichtige Arbeit beim Arbeitsschutz, auf dem Gebiet der Sozialversicherung, der Kultur und im Erholungswesen.

Eine wichtige Rolle im Leben der Gesellschaft der DDR spielte die Freie Deutsche Jugend (FDJ). Sie wurde nach dem II. Weltkrieg am 07.März 1946 gegründet. Ihre Wurzeln reichen aber weiter zurück.

In der Zeit ihres Bestehens hatten die Mitglieder der FDJ an vielen Brennpunkten des Gesellschaftsaufbaus in der DDR ihren Mann gestanden, sei es an Großbaustellen des sozialistischen Aufbaus, in den Schulen und Universitäten, im Ringen um tiefere Einsichten in das Wesen des Sozialismus. In allen Volksvertretungen der DDR war die FDJ mit eigenen Abgeordneten vertreten. Das beweist besonders deutlich, welches Vertrauen die Gesellschaft der DDR der Jugend schenkte: Sie ermöglichte und erwartete zugleich, dass die Mitglieder der FDJ sowohl mitarbeiteten als auch mitplanten und mitregierten. (Na ja, das hat ja nicht geklappt. P.R.)

Auf demXII. Parlament der FDJ erstattete Eberhard Aurich, 1. Sekretär des Zentralrates der FDJ, den Rechenschaftsbericht des Zentralrates. (Eberhard Aurich hat sich später umgedreht und wollte von der DDR nichts mehr wissen. P.R. siehe Wikipedia)
Bild entnommen aus den Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse

Die Nationale Front der DDR

Alle Initiativen und Bewegungen, die Aktivität aller Parteien und Organisationen, das Handeln der Millionen Bürgerinnen und Bürger der DDR- all das floss zusammen in der großen Volksbewegung der DDR. Das war die Nationale Front der DDR. Sie war keine Organisation, für die man ein Mitgliedsbuch brauchte und Beitrag bezahlte. Die Nationale Front der DDR wirkte vor allem in den Wohnbezirken, Städten und Kreisen, Bezirken und auf zentraler Ebene. Sie umspannte die gesamte Bevölkerung. In der DDR arbeiteten etwa 17 000 Ausschüsse der Nationalen Front. In ihnen waren Mitglieder der SED und der anderen Parteien, Parteilose, Christen, Männer und Frauen, Alte und Junge, Arbeiter und Wissenschaftler, Genossenschaftsbauern und Handwerker tätig. Gemeinsam organisierten sie den Wettbewerb „Schöner unsere Städte und Gemeinden- Mach mit!“, leisteten vielgestaltige Arbeit auf geistig-kulturellem Gebiet und nahmen in wichtigen Angelegenheiten das Wort.

Geleitet wurde die Nationale Front der DDR vom Nationalrat. Sein Präsident war Prof. Dr. Lothar Kolditz, ein parteiloser, international bekannter Wissenschaftler.

Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987, bearbeitet von Petra Reichel

Originaltext aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR

Eng mit dem Leben verbunden ?

Die Überschrift habe ich mit einem Fragezeichen versehen, denn die enge Verbundenheit der Politik mit dem Leben, wie sie im Schulbuch dargestellt wurde, war fraglich. Petra Reichel

Organisiert, wo die Werktätigen arbeiten und leben

Um die führende Rolle der Arbeiterklasse durchzusetzen, musste die Partei mit dem Leben in seiner ganzen Vielfalt eng verbunden sein. Die SED verfolgte den Grundsatz, überall dort organisiert zu sein, wo die Werktätigen arbeiteten und wo sie lebten.

(Das alte Schulbuch zeigt natürlich, wie es sein sollte. Musterbeispiele also. Dass es in Wirklichkeit anders aussah, wissen wir. Vielleicht hätte man sich in der Krise darauf besinnen sollen, anstatt ein unverbindliches „Wir sind das Volk“ zu grölen. P.R.)

In den Brigaden und anderen Kollektiven gab es Parteigruppen. Mehrere Parteigruppen oder größere Arbeitskollektive bildeten Abteilungsparteiorganisationen oder Grundorganisationen. Grundorganisationen gab es in Betrieben, Institutionen, Schulen, aber auch in den Wohnbezirken. Die SED war weiterhin auf Kreis-, Bezirks- und Republikebene organisiert; sie hatte ihren festen Platz in den bewaffneten Organen.

Zum Zeitpunkt des XI. Parteitages der SED (1986) vereinte die SED in ihren Reihen 2 1999 741 Mitglieder und 104380 Kandidaten.

Von 100 Berufstätigen der DDR waren 22 Mitglieder oder Kandidaten der SED.

Die SED hatte 1986 59 116 Grundorganisationen und 28 039 Abteilungsparteiorganisationen.

Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987

Alle Erfahrungen und Erkenntnisse der Parteiarbeit liefen in der zentralen Leitung der SED zusammen. Im Ergebnis dessen entstanden auf dieser Ebene wichtige Beschlüsse. Sie hatten für die gesamte Partei Gültigkeit und bestimmten Grundrichtungen im Entwicklungsprozesse der Gesellschaft.

Das höchste Organ der SED war der Parteitag. Er fand in der Regel alle fünf Jahre statt. Die Parteitage prüften den zurückgelegten Weg und legten die Aufgaben für die kommende Zeit dar. Dazu wurden Beschlüsse gefasst. Der Parteitag wählte das Zentralkomitee. Er beschloss auch das Programm und das Statut der Partei. Die Delegierten zu den Parteitagen kamen aus allen Bezirksparteiorganisationen und wurden dort gewählt. Die meisten Delegierten waren Arbeiter.

Der Generalsekretär des ZK der SED und Vorsitzende des Staatsrates der DDR, Erich Honecker, in der Abteilung für Herzchirurgie des neuerbauten Chirurgisch Orientierten Zentrums der Charité in Berlin
Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987

Entsprechend ihrer gegenwärtigen Tätigkeit waren von den Delegierten des XI. Parteitages der SED 65,2 Prozent Arbeiter, 6,9 Prozent Genossenschaftsbauern, 26,7 Prozent Angehörige der Intelligenz.

Auf dem XI. Parteitag der SED wurden 165 Mitglieder und 57 Kandidaten des Zentralkomitees gewählt, die in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens tätig waren. Die meisten von ihnen entstammten der Arbeiterklasse. Das Zentralkomitee war zwischen den Parteitagen das höchste Leitungsgremium der SED. Es tagte zwei- bis dreimal im Jahr und fasste dabei wichtige Beschlüsse für die verschiedenen gesellschaftlichen Bereiche. (Die soziale Herkunft der ZK-Mitglieder hatte nur noch statistischen wert. Es waren letztendlich Berufspolitiker. P.R.)

Für die laufende Tätigkeit wählte das Zentralkomitee ein Sekretariat des Zentralkomitees. Seine Mitglieder waren der Generalsekretär und die Sekretäre des ZK der SED, die für bestimmte Aufgabenbereiche der Parteiarbeit Verantwortung trugen. Zugleich wählte das ZK für politische Grundsatzentscheidungen ein Politisches Büro des Zentralkomitees (Politbüro). Ihm gehörten besonders erfahrene leitende Funktionäre der SED an, die als Sekretäre des ZK, als Erste Sekretäre der Bezirksleitungen der SED oder als Funktionäre des Staatsapparates und in gesellschaftlichen Organisationen tätig waren. (Erfahrung wurde mit Überalterung verwechselt. Es war nicht gelungen geeigneten Nachwuchs heranzuziehen und die altgedienten Genossinnen und Genossen in Ehren in Pension zu schicken.  Altgediente Genossinnen und Genossen wurden während und nach der Konterrevolution aus der SED-PDS ausgeschlossen. Der heutige Zustand der LINKEN, wovon die SED-PDS eine der Quellparteien ist, spricht Bände. Listen der Mitglieder des Politbüros siehe Wikipedia. Frauen waren als Vollmitglieder gar nicht repräsentiert. Ingeburg Lange und Margarete Müller waren Kandidatinnen des Politbüros. Siehe Wikipedia. P.R.)

Erich Honecker- Generalsekretär des ZK der SED

Das ZK wählte auch den Generalsekretär des ZK der SED. Diese Funktion bekleidete Erich Honecker.

Im Schulbuch folgt an dieser Stelle eine Kurzbiografie zu Erich Honecker. Diese war auf dem Stand von 1987. Ich habe sie fortgeführt, vervollständigt und einen eigenen Beitrag dazu gemacht. Ebenso gibt es einen eigenen Beitrag zur Autobiografie „Aus meinem Leben“.                                                                       Petra Reichel


Breite Mitarbeit aller

Die höchsten Gremien der SED waren stets die Beratungen des Parteitages oder des Zentralkomitees. Die dort gefassten Beschlüsse wurden in der täglichen Arbeit umgesetzt. Darin widerspiegelte sich ebenfalls das Bestreben der SED, eng mit dem Leben des Volkes verbunden zu sein.

Auf allen Ebenen war es so – Überall wurde vor der Beschlussfassung gründlich mit den Parteimitgliedern des betreffenden Bereiches beraten.  Deshalb spielten die Delegiertenkonferenzen in den Bezirken, Kreisen, Orten, großen Betrieben und Institutionen eine so herausragende Rolle im Leben der Partei. Sie wählten Leitungen, denen wiederum die Besten und Erfahrensten gehörten.

Jedes Mitglied der Partei hatte das Recht und die Pflicht zugleich, an den Mitgliederversammlungen in den Parteigruppen und Grundorganisationen teilzunehmen.  Sie fanden einmal im Monat statt. Hier diskutierten die Genossinnen und Genossen ihre Aufgaben, nahmen kritisch Stellung zu ihrer Arbeit und informierten sich über die Beschlüsse der zentralen Leitungen.

Musterbeispiel

Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987

Konkrete Wege, um mehr, besser und billiger zu produzieren, im Werkzeugkombinat Schmalkalden

Der Kampf um die Lösung der Aufgabe, mehr, besser und billiger zu produzieren, wurde auch im Werkzeugkombinat Schmalkalden geführt.

Ein Produktionsbereich stellte Schneidwerke für Mähdrescher, Mähhäcksler Schwadmäher her. Diese Produktion war also für die Landwirtschaft und damit für die Ernährung aller Bürgerinnen und Bürger der DDR von allergrößter Bedeutung.

Vor dem Produktionsbereich stand seit Anfang 1982 die Aufgabe, zusätzlich Erzeugnisse im Wert von 1 Million Mark herzustellen, die das Gütezeichen „Q“ trugen. 15 Tonnen Walzstahl waren einzusparen, obwohl die Produktion gesteigert wurde. Um das zu schaffen, gab es klare Festlegungen.

In der Berichtswahlversammlung der Parteigruppe wurden alle Aufgaben von dieser Zielstellung her abgeleitet und ein Kampfprogramm beschlossen. Alle Genossinnen und Genossen hatten den Auftrag, sich gründlich Gedanken zu machen, wie die hohe Zielstellung erfüllt werden konnte.

Die Schleiferin Genossin Elke Schönecker war dafür eingetreten, sich intensiv um die Kleinmechanisierung zu kümmern. Viele Arbeitsgänge und Transportwege mussten per Hand und mit schwerer körperlicher Arbeit vollzogen werden. Genossin Schönecker rechnete aus, dass sich die Arbeitszeit für solche Gänge verringern, die Leistung jedoch erhöhen würde. Zudem würde schwere körperliche Arbeit wegfallen.

Inzwischen wurden Transportwagen konstruiert, die tatsächlich jene von Elke Schönecker errechneten Vorteile erbrachten.

Der Einrichter Genosse Gerhard Zapf erklärte: „Für uns ist jede Minute Arbeitszeit kostbar. Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass mitunter Maschinen stillstehen, nur weil deren Instandhaltung lediglich nur ein Elektriker ausgebildet wurde.“  Er schlug vor, dass ein zweiter Kollege zusätzlich qualifiziert, so dass die Reparaturen immer schnell ausgeführt werden konnten. Das war inzwischen geschehen, und der Bereich konnte auch dadurch seine Verpflichtung realisieren, etwa 5 000 Arbeitsstunden im Jahr einzusparen.

Sinnvoller Einsatz menschlicher Arbeitskraft, Nutzung des Vorhandenen, sorgsamer Umgang mit Zeit, Maschinen und Material- dazu hatten die Genossinnen und Genossen kluge Vorschläge unterbreitet. Ihre Nutzung führte dazu, dass das gesamte Kollektiv im 1. Halbjahr 1982 seinen Plan monatlich etwa mit 110 Prozent erfüllte.


(Allerdings lief es nicht überall so mustergültig. Frust machte sich breit. P.R.)

Das Kombinat wurde 1990 aufgelöst. Die einzelnen Unternehmen erhielten ihre Selbständigkeit zurück und wurden von den früheren Eigentümern, ehemaligen leitenden Mitarbeitern oder von Werkzeugherstellern aus den alten Bundesländern weitergeführt. Einige dieser Unternehmen bzw. deren Nachfolger bestehen noch heute (Juli 2010). Quelle und weitere Ausführungen zu dem Betrieb seit 1990 siehe Wikipedia.


Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987, bearbeitet von Petra Reichel

Original-Text aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR

Kurzbiografie – Erich Honecker

Entnommen aus dem Staatsbürgerkundebuch der DDR für die 7. Klasse, Stand 1987

Erich Honecker wurde am 25. August 1912 in Neunkirchen (Saarland) geboren. Er entstammte einer klassenbewussten Arbeiterfamilie. Bald fand er den Weg zur kommunistischen Kinder- und Jugendbewegung. 1929, mit gerade 17 Jahren, wurde Erich Honecker Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD). Die Partei übertrug ihm wichtige Aufgaben im Kommunistischen Jugendverband. Nach dem Machtantritt des Faschismus (1933) leistete Eich Honecker illegale Arbeit im antifaschistischen Kampf. Er half, in Deutschland Widerstandsgruppen gegen den Faschismus zu organisieren, und hielt Verbindung zwischen ihnen. Im Dezember 1935, also mit 23 Jahren, wurde Erich Honecker von der faschistischen Geheimpolizei (Gestapo) verhaftet und eingekerkert.

Aus dem Zuchthaus Brandenburg wurde er 1945 von der Sowjetarmee befreit. In den Jahren der Haft war Erich Honecker standhaft geblieben und hatte allen Quälereien und Grausamkeiten der Faschisten getrotzt. Sofort ging er nach der Befreiung an die Arbeit. Die KPD übertrug ihm erneut Funktionen in der Jugendarbeit. 1946 gehörte Erich Honecker zu den Mitbegründern der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Er war ihr erster Vorsitzender. Diese Funktion bekleidete er bis 1955. Seit dieser Zeit war Erich Honecker im Kollektiv der Parteiführung der SED tätig. Mitglied des Parteivorstandes bzw. des Zentralkomitees war Erich Honecker seit dem I. Parteitag der SED (1946). 1971 wurde Erich Honecker an die Spitze der SED gewählt. Er war auch Vorsitzender des Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Mit seinem Namen und seinem Wirken war eng die Politik zur weiteren Gestaltung der sozialistischen Gesellschaft in den 1970ern und 1980ern Jahren verbunden. 


Soweit der Stand zur Person Erich Honecker im Jahre 1987.

Das Schulbuch empfahl das Buch „Aus meinem Leben“, die Autobiografie von Erich Honecker. Bei einem großen Online-Versandhändler kann man das Buch heutzutage erwerben. In Antiquariaten wird man wohl auch fündig werden.

Fortführung der Kurzbiografie – Erich Honecker von Petra Reichel

1981 empfing Erich Honecker den damaligen Bundeskanzler der BRD, Helmut Schmidt, im Jagdschloss Hubertusstock am Werbellinsee.     (Siehe auch „Warum lud Erich Honecker Helmut Schmidt ein?“)                                                                                                                    1987 besuchte Erich Honecker die BRD und wurde vom damaligen Bundeskanzler Helmut Kohl empfangen.

Auf dem letzten Gipfeltreffen der Warschauer-Vertrags-Staaten im Rahmen des „Politisch beratenden Ausschusses des RGW“ wurde durch die Sowjetunion der Grundstein zum Auseinanderbrechen der sozialistischen Staatengemeinschaft gelegt. Erich Honecker konnte keine Maßnahmen mehr ergreifen, um noch etwas zu retten. Er erkrankte schwer und musste seine Teilnahme am Treffen abbrechen. Aufgrund seiner Krankheit war Erich Honecker bis September 1989 nicht im Amt. Das konterrevolutionäre Treiben griff immer mehr um sich. Das Verhältnis zwischen Gorbatschow und Honecker war gespannt, da Honecker Gorbatschow durchschaut hatte. Von Juli bis 1. Oktober 1989 nahm Erich Honecker aus Krankheitsgründen nicht mehr an den Politbürositzungen teil. Die nächste fand am 17. Oktober 1989 statt. Auf der hatte Willi Stoph die Abberufung Erich Honeckers beantragt, die mehrheitlich von den Sitzungsteilnehmern bestätigt wurde. Honecker selbst war von dieser Entscheidung überrascht. So, wie es sich darstellt, war es ein Komplott seiner jahrelangen Gefolgsleute. Da die Konterrevolution weiterhin marschierte, erklärte er schon am 18. Oktober auf dem 9. Plenum des ZK der SED seinen Rücktritt als Generalsekretär, als Vorsitzender des Staatsrates der DDR und Vorsitzender des Nationalen Verteidigungsrates. Als seinen Nachfolger schlug er Egon Krenz vor.

Nach der konterrevolutionären Großdemonstration am 4. November 1989 und dem Fall des Antifaschistischen Schutzwalls am 9. November 1989 begann die Treibjagd auf Erich Honecker.

In der Restzeit der DDR wurde gegen Erich Honecker staatsanwaltlich ermittelt.

Am 23. November 1989 leitete die Zentrale Parteikontrollkommission der SED ein Parteiverfahren gegen ihn ein. Auf dem letzten Plenum des ZK der SED wurde Erich Honecker aus der SED, die er seit 1971 geleitet hatte, hinausgeworfen. Am 28. Januar 1990 erschienen an Honeckers Krankenbett zwei DDR-Staatsanwälte und erklärten ihn im Krankenzimmer für vorläufig festgenommen und wurde ins Gefängnis Rummelsburg verfrachtet. Nach einem Tag Gefängnis musste Erich Honecker wegen Haftunfähigkeit entlassen werden. Nun war er und seine Frau Margot obdachlos.

Pfarrer Uwe Holmer aus Lobetal bei Berlin nahm das Ehepaar Honecker bei sich auf.

Am 24. März 1990 sollte das Kirchenasyl beim Pfarrerehepaar in Lobetal beendet sein und die das Ehepaar Honecker sollte im benachbarten Ferienheim in Lindow untergebracht werden. Diesen Aufenthalt brachen die Honeckers, wegen politischer Proteste, nach einem Tag ab und zog wieder zurück zu Pfarrer Homer nach Lobetal und war nun bis zum 3. April 1990 dort untergebracht. Dann siedelte das Ehepaar Honecker in das sowjetische Militärhospital nach Beelitz über.

Am 30. November erließ das Amtsgericht Tiergarten einen Haftbefehl gegen Erich Honecker, da aber nicht vollstreckt werden konnte, da er unter Schutz der Noch-Sowjetunion stand.

Am 13. März 1991 wurde das Ehepaar Honecker nach Moskau ausgeflogen.

Da in der Sowjetunion die Konterrevolution ebenfalls marschierte, wurde Erich Honecker am 29. Juli 1992 nach Deutschland (Berlin) ausgeflogen, verhaftet und in die Justizvollzugsanstalt Moabit verbracht. Margot Honecker konnte direkt ins Exil nach Chile reisen, wo sie bei ihrer Tochter Sonja unterkam. Nach zähen juristischen Auseinandersetzungen kam Erich Honecker frei und flog am 13. Januar 1993 zu seiner Familie nach Chile.

Am 29. Mai 1994 starb er dort.

Ausführliches siehe den Beitrag über Erich Honecker in DIE TROMMLER-ARCHIV

und im Beitrag des befreundeten Blogs „Sascha’s Welt“.

und Wikipedia.