Kaufhalle

Für den alltäglichen Einkauf suchten die Bürgerinnen und Bürger der DDR die Kaufhalle auf.

Logo und Schriftzug der DDR-Kaufhallen
Von unbekannt – selbst gezeichnet, Logo, https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=4111430

Als Kaufhalle wurden in der DDR größere, räumlich nicht unterteilte eingeschossige Selbstbedienungsläden bezeichnet, in denen überwiegend Lebensmittel und sogenannte Waren des täglichen Bedarfs (WtB) wie Drogerieartikel und Reinigungsmittel angeboten wurden. In der BRD hießen ähnliche Einzelhandelsgeschäfte zumeist Supermarkt; es gab allerdings eine verbreitete Kette namens „Kaufhalle“, deren Geschäfte jedoch keine Supermärkte, sondern kleine Kaufhäuser waren.

Der Begriff hat sich in der Umgangssprache der neuen Bundesländer als allgemeinsprachliche Bezeichnung für ein größeres Lebensmittelgeschäft ohne Unterscheidung zwischen Discounter und Supermarkt gehalten. Die Kaufhalle der DDR kann man als Mischform aus Supermarkt und Discounter sehen.

Käsetheke in der Kaufhalle Pappelallee, Berlin 1976
Von Bundesarchiv, Bild 183-R1216-403 / Senft, Gabriele / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5436342

Kaufhallen gab es überwiegend in Städten, sie wurden von der staatlichen Handelsorganisation, kurz HO (als Volkseigentum), oder der Konsumgenossenschaft (als genossenschaftliches Eigentum) betrieben. Wer auf dem Lande wohnte, ging zum Einkaufen zumeist in den Dorfkonsum. Die Konsumläden führten ein den Kaufhallen ähnliches, jedoch kleineres Sortiment und wurden von der Konsumgenossenschaft (ebenso als genossenschaftliches Eigentum) betrieben. Da es für alle Waren einheitliche feste Verkaufspreise gab, spielte sich zwischen verschiedenen Läden keine Preiskonkurrenz ab. Das Sortiment konnte allerdings je nach Engagement des Verkaufsstellenleiters unterschiedlich sein.

Kaufhalle Krien, Kreis Anklam, in den 1970er Jahren
Von Bundesarchiv, Bild 183-M0106-0014 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5366119
HO-Kaufhalle Leipzig, 1970
Von Bundesarchiv, Bild 183-J0121-0023-001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5364176
Konsum-Kaufhalle in Dresden, 1974
Von Bundesarchiv, Bild 183-N0416-0023 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5366853

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel