Sowjetunion strebt nach kollektiver Sicherheit. Vorfeld II. Weltkrieg

Die erhöhte Gefahr eines Krieges in Europa ließ die UdSSR ihre Anstrengungen
für die Errichtung eines Systems der kollektiven Sicherheit verstärken, in dem
sich alle europäischen Staaten unabhängig von ihrer Gesellschaftsordnung dem
Expansionsstreben Hitlerdeutschlands gemeinsam entgegenstellen sollten. Unter
dem Druck der demokratischen Öffentlichkeit ihrer Länder sahen sich die
Regierungen Großbritanniens und Frankreichs gezwungen, im Frühjahr 1939
der Einladung zu Verhandlungen mit der Sowjetregierung zu folgen. Auf Grund
der antikommunistischen Haltung der Regierungen der Westmächte, die zur
gleichen Zeit Geheimverhandlungen mit Hitlerdeutschland gegen die Sowjet-
union führten, kamen jedoch keinerlei Abmachungen zum Schutze des bedrohten
Friedens zustande.

Sowjetisch-deutscher Nichtangriffsvertrag 1939

1939 drohte für die Sowjetunion nicht nur von Europa, sondern auch vom Fernen Osten die Gefahr eines Krieges. Die sowjetische Regierung musste verhindern, dass die UdSSR isoliert einem Zweifrontenkrieg ausgesetzt wurde. In dieser Lage und nachdem die Verhandlungen mit Großbritannien und Frankreich im Frühjahr und Sommer 1939 ergebnislos verlaufen waren, sah sich die Sowjetregierung im August 1939 gezwungen, das Angebot der Hitlerregierung anzunehmen, einen  Nichtangriffsvertrag zwischen beiden Staaten abzuschließen.

Entnommen aus „Geschichte in Übersichten“, Wissensspeicher für den Unterricht- Volk und Wissen – Volkseigener Verlag Berlin 1982,

zusammengestellt von Petra Reichel

Original-Text aus „Geschichte in Übersichten“