
Brief der Kirchen an Erich Honecker
Aufgabe 1
Erarbeiten Sie anhand des Briefs an den DDR-Staatschef, welche Veränderungen die Kirchenleitung in der DDR wünschte. Geben Sie die Forderungen mit eignen Worten wieder.
Aufgabe 2
Erörtern Sie, warum die Kirchenoberen ihre Anhänger zum Dableiben aufriefen.
Aufgabe 3
Ermitteln Sie mithilfe des Abkürzungsverzeichnisses die Aufgaben und Befugnisse einer Bezirkseinsatzleitung in der DDR. Diskutieren Sie anhand Ihrer Erkenntnisse, mit welcher drastischen Maßnahme die alte SED-Führung um Honecker im Oktober 1989 die friedliche Revolution verhindern wollte.
Antwort zu Aufgabe 1
Das ist weitgehend in der Bearbeitung und den Nachbemerkungen zu diesem Dokument erledigt.
Hier nochmal die Forderungen:
- offene und wirklichkeitsnahe Diskussionen über die allgemeine Unzufriedenheit in der DDR
- kritische Einwände von Bürgerinnen und Bürgern der DDR zu berücksichtigen und zum Wohle aller in erkennbaren Veränderungen wirksam werden zu lassen
- Änderung der Medienpolitik
- besserer Umgang der Behörden mit den Bürgerinnen und Bürgern Reisemöglichkeiten in alle Länder
- ehemaligen Bürgerinnen und Bürgern der DDR, die in ein anderes Land übergesiedelt sind die Rückkehr zu ermöglichen. (Zu dieser Thematik siehe Schwesterblog „Aufnahmeheim Röntgental“. P.R.)
Die aufgelisteten Forderungen klingen vernünftig, denn es geht da tatsächlich um Defizite in der DDR.
Antwort zu Aufgabe 2
Werner Leich hatte als Vertreter der Evangelischen Kirchen in der DDR an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger der DDR appelliert.
Er warnte vor der Illusion vom besseren Leben in der BRD. Außerdem zeigte er auf, welche Lücken der Weggang von vielen Bürgerinnen und Bürgern gerissen hatte. So z.B. im Gesundheitswesen und in der Wirtschaft.
Werner Leich appellierte an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen nicht nur für sein eigenes Leben, sondern für das Leben der Gemeinschaft.
Um den Frieden zu wahren und des geordneten Miteinanders von verschiedenen Staaten, hatte er die Botschaftsbesetzungen und die Massenflucht über Ungarn nicht gutgeheißen.
Er appellierte in der heimatlichen Gemeinschaft zu bleiben und die DDR nicht zu verlassen und erklärte außerdem, dass alle an ihrem Platz wichtig sind.
Werner Leich hatte geschrieben, dass die Kirche ihre Aufgabe darin sieht, in der Gesellschaft der DDR zu wirken und hatte die Menschen gelobt, die keinen Antrag auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR (Ausreisantrag) mehr stellen wollten.
Er hatte auch geschrieben, dass die Mitarbeit aller gefragt ist, unter den Defiziten der DDR leiden und Veränderungen anstreben. (Na ja, das ist „Wischi-Waschi“. Ging es um die Hilfe von Ungerechtigkeit Betroffenen oder um Konterrevolution? Außerdem hielt sich die Kirche ein „Hintertürchen“ offen, um flexibel reagieren zu können, egal was kommt.)
Siehe Bearbeitung des Dokuments
Aufruf der Konferenz der evangelischen Kirchen vom 08. September 1989
Antwort zu Aufgabe 3
Entnommen aus dem Abkürzungsverzeichnis der Broschüre, wie in der Aufgabe vorgegeben.
„Oberstes Führungsorgan im Bezirk zur Leitung der Verteidigungsmaßnahmen im Kriegsfall und in Krisensituationen. Der BEL gehörten u.a. die Chefs von Staatssicherheit, Polizei und Militär im Bezirk an. Vorsitzender war der Chef der SED-Bezirksleitung. Die BEL unterstand dem vom SED-Generalsekretär geführten Nationalen Verteidigungsrat, der die Mobilmachung anordnen und den Ausnahmezustand verhängen konnte.“
Was gibt es da zu diskutieren? Jeder Staat trifft Maßnahmen in Kriegs- und Krisensituationen. Wir kennen das ja noch aus der Corona-Zeit. Heute wissen wir, dass die Maßnahmen überzogen waren. Doch da findet keine Aufarbeitung statt. Wenn es echte Krisen oder gar Kriegssituationen gibt, hat jeder Staat entsprechende Maßnahmen in der Reserve. In der DDR war das natürlich auch angedacht. Doch letztendlich war die Staatsmacht nicht in der Lage diese durchzusetzen. Erich Honecker war durch seine Krankheit zu lange handlungsunfähig. Als er wieder handlungsfähig war, war die Konterrevolution bereits zu weit fortgeschritten und er musste zurücktreten.
Aufgaben entnommen aus der Broschüre „Die Stasi in der Friedlichen Revolution“, Herausgeber Bundesarchiv Stasi-Unterlagen-Archiv

Ein Kommentar zu „Arbeitsaufträge 1“