Aufruf der Konferenz der evangelischen Kirchen vom 08.September 1989

Werner Leich war von 1986 bis 1990 Vorsitzender der Konferenz der Kirchenleitungen des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (BEK). Die VELK  DDR löste sich bereits 1988 auf, der BEK nach der Konterrevolution. (siehe Wikipedia

ADN-ZB Kasper 23.11.89 Gera: Gebet In der Johanniskirche fanden sich etwa 2000 Menschen zum traditionellen Friedensgebet ein. An der Seite des Geraer Pfarrers Joachim Ubig (l) Landesbischof Dr. Werner Leich.

Friedensgebet in der Geraer Johanniskirche: links der Geraer Pfarrer Joachim Urbig, rechts Landesbischof Werner Leich (1989)

Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-1989-1123-036 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5347640

Bischof Werner Leich richtet einen Aufruf an die Gemeinden der Evangelischen Kirchen in der DDR.

Es wird ein Brief an die Regierung der DDR erwähnt. Im Dokument steht in Klammern „Vorlesen des Briefes“. Der Brief an Erich Honecker wird in einem gesonderten Beitrag behandelt.

Der Aufruf von Werner Leich appelliert an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger der DDR.

Er warnt vor der Illusion vom besseren Leben in der BRD. Außerdem zeigt er auf, welche Lücken der Weggang von vielen Bürgerinnen und Bürgern gerissen hat. So z.B. im Gesundheitswesen und in der Wirtschaft.

Werner Leich appelliert an das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen nicht nur für sein eigenes Leben, sondern für das Leben der Gemeinschaft.

Um den Frieden zu wahren und des geordneten Miteinanders von verschiedenen Staaten, heißt er die Botschaftsbesetzungen und die Massenflucht über Ungarn nicht gut.

Er appelliert in der heimatlichen Gemeinschaft zu bleiben und die DDR nicht zu verlassen und erklärt außerdem, dass alle an ihrem Platz wichtig sind.

Werner Leich schreibt, dass die Kirche ihre Aufgabe darin sieht, in der Gesellschaft der DDR zu wirken und lobt die Menschen, die nun keinen Antrag auf Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR (Ausreiseantrag) mehr stellen wollen.

Er schreibt, dass die Mitarbeit aller gefragt ist, die unter den Defiziten der Gesellschaft in der DDR leiden und Veränderungen anstreben. (Na ja, das ist „Wischi-Waschi“. Geht es um die Hilfe von Ungerechtigkeit Betroffenen oder um Konterrevolution? P.R.)

Dann folgen Grüße

bearbeitet von Petra Reichel

Nachbemerkung von Petra Reichel:

Außer dem „Wischi-Waschi“ im letzten Satz, klingt dieser Aufruf vernünftig.

Original-Dokument entnommen aus der Broschüre: „Die Stasi in der Friedlichen Revolution“, Herausgeber: Bundesarchiv Stasi-Unterlagen-Archiv

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