Otto Buchwitz

Otto Buchwitz wurde am 27. April 1879 in Breslau geboren und ist am 09. Juli 1964 in Dresden gestorben.

Nach dem Besuch der Volksschule von 1885 bis 1893 absolvierte Otto Buchwitz bis 1896 eine Lehre zum Metalldrücker und Eisendreher. Er trat 1896 der Metallarbeitergewerkschaft bei und wurde 1898 Mitglied der SPD. Bis 1907 arbeitete Buchwitz in seinem erlernten Beruf, allerdings auch als Weber. Ab 1908 war er als Sekretär des Deutschen Textilarbeiterverbands für das Chemnitzer Landgebiet tätig. 1914 zum Kriegsdienst eingezogen, wurde er bei Kriegsende in Ostpreußen eingesetzt. Danach wurde er 1919 stellvertretender Landrat für den Kreis Görlitz. Außerdem wurde Buchwitz 1920 zum Politischen Sekretär des SPD-Bezirksverbandes Niederschlesien gewählt. Seit Beginn der Weimarer Republik war er Mitglied des Schlesischen Provinziallandtags. Außerdem war er für die SPD von 1921 bis 1924 als Abgeordneter im preußischen Landtag und von 1924 bis 1933 Vertreter des Wahlkreises Liegnitz im Reichstag.

Otto Buchwitz (1947)
Bildquelle: Von Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6551301

Nach der Machtübernahme durch die Faschisten stimmte Buchwitz mit den anderen SPD-Reichstagsabgeordneten gegen das Ermächtigungsgesetz und ging danach ins Exil nach Dänemark. Von dort aus organisierte er die Flucht deutscher Hitlergegner nach Schweden und schrieb für die antifaschistische Wochenzeitung „Freies Deutschland“, die in Brüssel erschien. Nur wenige Tage nach der deutschen Besetzung Dänemarks im April 1940 wurde er verhaftet und im Juli der Gestapo übergeben. Im Juli 1941 wurde er zu acht Jahren Zuchthausverurteilt.

Tafel für Otto Buchwitz in Königshain
Bildquelle: Von Gliwi – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=139194632

Bis zum Ende des Krieges war er im Zuchthaus Brandenburg inhaftiert. Dort nahm die illegale kommunistische Leitung Kontakt mit ihm auf. Gemeinsam wurde das Vorgehen bis zum Ende der Naziherrschaft und danach erörtert. Am 27. April 1945 flohen der Zuchthausdirektor Thümmler und die meisten Wachleute vor der herannahenden Roten Armee. Die politischen Häftlinge entwaffneten die verbliebenen Wachtmeister und übernahmen die Führung des Zuchthauses. Eine militärische Formation besetzte das Tor. Gegen 14 Uhr erreichte der erste sowjetische Panzer das Zuchthaus. Am 28. April zogen etwa 100 ehemalige politische Häftlinge über Bagow und Nauen nach Berlin. Otto Buchwitz war so geschwächt, dass er im Handwagen befördert werden musste.

Nach 1945 arbeitete Otto Buchwitz aktiv an der Vereinigung von SPD und KPD zur SED mit, obwohl er vor dem Krieg nicht unbedingt ein Freund der KPD war. Sein ärgster Widersacher in Sachsen war Stanislaw Trabalski, den er „Krawalski“ nannte. Anschließend übernahm er von April 1946 bis Dezember 1948 zusammen mit Wilhelm Koenen den Landesvorsitz der sächsischen SED. Von April 1946 bis Juli 1964 gehörte er als Mitglied dem Parteivorstand bzw. dem ZK der SED an. Am 29. November 1948 wurde er neben Hermann Matern zum Vorsitzenden der Zentralen Parteikontrollkommission (ZPKK) der SED gewählt.[1] Diese Funktion übte er bis zum III. Parteitag im Juli 1950 aus. Anschließend war er bis zu seinem Tod einfaches Mitglied der ZPKK. Buchwitz gehörte dem sächsischen Landtag von 1946 bis zur Auflösung 1952 an. Während dieser Zeit war er auch Landtagspräsident und erhielt einen Sitz in der Volkskammer der DDR, die ab 1950 zusammentrat. Buchwitz war seit 1950 Alterspräsident der Volkskammer. Er versuchte vergeblich bei den konterrevolutionären Ereignissen, am 17. Juni 1953, zu beschwichtigen.

1953 schied er aus gesundheitlichen Gründen aus der hauptamtlichen Tätigkeit. Im Jahr 1957 wurde Buchwitz zum Ehrensenator der Technischen Hochschule Dresden ernannt, am 27. April 1963 wurde er Ehrenbürger von Dresden.[2] Er starb am 9. Juli 1964 in Dresden, sein Grab befindet sich auf dem dortigen Heidefriedhof.

 

Zentralbild Löwe 6.3.1958 Höhepunkt der Jugendstunden Otto Buchwitz erzählt aus seinem Leben Höhepunkt der Jugendstunden im Erzgebirgskreis Dippoldiswalde war am 5.3.1958 ein Besuch des Arbeiterveteranen Otto Buchwitz in den kleinen Ort Glashütte, wo er vor 150 Kindern aus seinem bewegten Leben erzählte. (siehe auch ADN-Meldung 210 vom 6.3.1958) UBz: Otto Buchwitz im Kreise von Teilnehmern der Jugendstunde.
Bildquelle: Von Bundesarchiv, Bild 183-53646-0001 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5354681
Grab von Otto Buchwitz auf dem Heidefriedhof in Dresden
Bildquelle: Von Paulae – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6235247

Entnommen Wikipedia, bearbeitet von Petra Reichel

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